Wir haben keine richtige Überschrift für die Demo gefunden, da haben wir einfach selbst eine Überschrift erfunden. Der Titel „FCK 2020 – Für ein besseres Morgen“ scheint uns nur für ein ausgewähltes Publikum verständlich. Der Aufruf zur Demo Euch zur Kenntnis.
Karla Pappel
gefunden auf:
https://de.indymedia.org/node/128088
30.12.2020 // 14 Uhr // Nettelbeckplatz (S+U Wedding)
Mit Hygienekonzept gemeinsam gegen die repressiven Maßnahmen der Bundesregierung, gegen Verschwörungsideolog*innen und für eine würdevolle Gesundheit, eine gerechte Bildung, Arbeitsrechte, Arbeitsschutz und Kultur.
Wir leben in einer Gesellschaft, die gerade polarisiert zwischen zwei
Standpunkten. Die einen klatschen für die Maßnahmen der Bundesregierung,
während sie in ihrer Dahlemer Villa mit Garten höchstens Angst um die
Dividende haben. Die anderen schließen sich mit Rechtsextremen zusammen
und lehnen jede Maßnahme ab, die die individuelle Freiheit beschneidet.
Sie haben Angst um ihre kleinbürgerliche Existenz. Beide stehen für das
Recht des Stärkeren, beide für eine Gesellschaft, die nach unten tritt
und nach oben buckelt.
Am 30. Dezember werden wir für einen anderen, unseren Weg auf die Straße gehen:
Wir werden für ein besseres Morgen demonstrieren, das nicht auf dem Recht des Stärkeren oder autoritärer Krisenpolitik beruht!
2020 war für die meisten von uns ein Scheißjahr,
wir können es nicht anders sagen. Doch wir müssen endlich raus aus der
Starre, wir können nicht länger warten. Der Kapitalismus lässt sich
nicht aussitzen! Wir müssen das tun, um für eine würdevolle Gesundheit,
für eine gerechte Bildung, für Arbeitsrechte und Arbeitsschutz und für
Kultur einzustehen.
Viele kämpfen bereits und wir kämpfen mit ihnen: Die Beschäftigten von
Amazon streiken! Wir stehen euch zur Seite. Die Beschäftigen von Tönnies
schuften unter miserablen Bedingungen weiter. Wir machen uns für euch
stark. Der Einzelhandel geht leise dem Untergang entgegen. Schließt euch
uns an. Wir sagen Löhne hoch statt klatschen; wir sagen Kultur
rettenstatt Arbeitszwang; wir sagen Lüftungsanlagen für Schulen, nicht
nur für Ämter; wir sagen Aussetzung der Miete statt Zwangsräumungen. Wir
sagen: kein social Lockdown bevor nicht die Wirtschaft und der Konsum
runtergefahren wurden. Lassen wir 2020 hinter uns und setzen wir den
Verschwörungsideolog*innen und dem autoritären Staat einen anderen
Standpunkt entgegen. Eine linke Alternative, die Freiheit, Gesundheit
und Soziale Gerechtigkeit zusammen denkt und nicht gegeneinander ausspielt.
Wir wollen weder ein Zurück zur alten Normalität, die bereits durch
Unfreiheit und Ungerechtigkeit geprägt war, noch wollen wir zur
Verbesserung der Corona-Normalität beitragen, die letztendlich auch nur
ein Covid-Kapitalismus ist. Die Aussicht auf ein Ende der Pandemie, das
uns dank Impfungen versprochen wird, reicht uns nicht!Aktuell haben sich
die reichsten Nationen der Erde, darunter Deutschland, 43% des
Impfstoffes gesichert. Ein Ende von Corona bei uns im Kiez, in der Stadt
und auf dem Land bedeutet noch lange nicht das Ende dieser weltweiten
Pandemie. Wir sind gegen diese Ungerechtigkeit, die uns als ein Segen
verkauft wird. Wir streiten für eine gerechte und globale Verteilung des
Impfstoffes. Unser Schutz darf nicht auf Kosten der Mehrheit der
Weltbevölkerung gehen! Wir halten Distanz und wir schützen uns.
Wir gehen auf die Straße. Wir demonstrieren unter freiem Himmel, mit
Maske, reisen, wenn möglich mit dem Fahrrad an, wir halten uns an unser
Hygienekonzept und passen aufeinander auf. Um auf sich und andere zu
achten, brauchen wir weder Polizei noch Wasserwerfer. Zu Querdenken und
anderen Coronaleugner* innen gehen wir ganz klar auf Distanz. Unsere
Demo ist ein umsichtiger und ein linker Protest.
Es gilt, was immer galt: Veränderungen können wir nur gemeinsam und
selbst erkämpfen, mit unseren Nachbarinnen, unseren Kolleginnen,
Genossinnen und Gefährtinnen. Deshalb kommt am 30.12. um 14 Uhr zur
„FCK 2020 – Für ein besseres Morgen“-Demo zum Nettelbeckplatz!