Archive for Juli 2018

Nix ist gut

Liebe Leute.

Nach wie vor erfreut sich diese Webseite eines erstaunlichen Zugriffes. Obwohl unsere Arbeit im Stadtteil ruht – sehen wir von den Flohmärkten auf der Wagenburg Lohmühle ab wo sich ärmere Menschen treffen und für wenig Geld das ein oder andere Brauchbare billig ergattern können.

Das sich die Baugruppenyuppies nicht zu blöd sind dort ab und zu auch aufzutauchen, liegt an ihrer ausgeprägten Doppelmoral. Einerseits für Tausende von Quadratmetern bauen, andererseits irgendwie zu den „Guten“ dazu gehören wollen. Diese Seite bleibt ein Stachel im Fleisch der eigentumsorientierten Baugruppen, die in Alt-Treptow den Verdrängungsprozess angeheizt haben. Und in dieser Form ist diese Webseite von daher einmalig, weil sie nicht ausweicht bei ehemaligen Linken und Fake-Alternativen, konservativen Ökos , die plötzlich in Eigentum investieren und deren Verantwortung für Verdrängung (Gentrifizierung) unverblümt beim Namen nennt. Von daher auch ist und bleibt die Webseite bundesweit interessant.

Diese Seite ist darüber hinaus  auch ein Archiv vieler Kämpfe im Kiez gegen Verdrängung und Mieterhöhung seit 2009.

Und in gewisser Weise auch ein Dokument eines Mikrokosmos der als übertragbar anzusehen ist in seinen Auswirkung in der gesamten Stadt Berlin. Wobei sich von Kiez zu Kiez nur die Namen der Verdränger*innen unterscheiden, die Namen der Investoren. Die Prozesse sind ähnlich, wenn auch nicht zeitgleich. Diese Kämpfe dagegen standen und stehen in Bezug zu den unterschiedlichen Kämpfen in der Stadt gegen die Verdrängung durch Investorenprojekte, Startups, Touristenhorden, Reiche und Politikerinteressen.

Der hohe Druck auf die Ärmsten ist auch nicht durch einen neuen Senat gewichen, und solange die Ärmsten nicht radikal aufbegehren wird sich eh nix ändern!

Eine Linkspartei, welche sich plötzlich als Vertreter*innen der Mieter*innen herbei halluziniert ist albern. Diese Partei zeichnet sich ständig durch Opportunismus aus. Sie hat die beispielsweise die Privatisierungspolitik und Verdrängungspolitik jahrelang mitgetragen. Katja Kipping (Linkspartei) beispielsweise wohnt in einer der Verdrängerbaugruppen in Alt-Treptow, so glaubwürdig sind die Linksparteileute vor sich selbst.  Durch das Zutun solcher Menschen ist der Quadratmeterpreis so in die Höhe gegangen, das selbst neue Baugruppenyuppies diese Preise nicht mehr aufbringen konnten und deren Architekten ihr Unwesen in anderen Stadtteilen treiben.

Und wer glaubt Stadt & Land stünde an der Seite ärmerer Mieter*innen wird durch den teuren Neubau an der Lohmühlenstrasse eines besseren belehrt. Und vieler anderer Beispiel, die ihr im Netz finden könnt.

Hölmer( SPD), Baustadtrat auf Lebenszeit, Lakai der Bauindustrie genehmigt einen Scheißbau zu teuren Preisen nach dem anderen. Gegenüber dem BKA zu bewundern auf der Puschkinallee, oder am Schmöllerplatz, Heidelberger Strasse, Spreeufer etc.

Die Webseite, wenn auch gerade als Archiv zu nutzen, bleibt ein Stachel.

Denn hier wird Protest- und Widerstandserfahrung dokumentiert. Nicht aus Jux und Dollerei. Sondern weil wir daraus lernen können und sollten. Denn die Kämpfe sind ja nicht vorbei. Sie verändern sich nur.

Viel Spaß beim Lesen von gehässigen, ironischen, analytischen, recherchierten, nachdenklichen, wütenden Artikeln von unterschiedlichsten Menschen im Kiez.

 

 

 

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