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Wir dokumentieren hier ein verstörendes Interview aus Minneapolis. In Minneapolis wurde der Afroamerika George Floyd von einem weißen Polizisten ermordet. Die flehenden Hilferufe „Ich kann nicht atmen/ i cant breathe“ ignorierte der Beamte und erstickte ihn. Seitdem kommt Amerika nicht zur Ruhe. Der tiefgreifende Rassismus, den wir auch hier gegenüber Afrodeutschen, Menschen generell anderer Hautfarbe und Geflüchteten kennen, hat zu einem Aufstand geführt.

Die Dokumentation des Interviews dient vor allem dazu sich ein ganz anderes Bild machen zu können, als hier in den Medien durchdringt. Das Ende des Interviews ist etwas pathetisch und die Geschichte über den Aufstand ist noch nicht zuende geschrieben. Aber das, was der Interviewte sagt, kann einem und einer schwer zu denken geben. Wir wollen es Euch nicht vorenthalten. Das Interview haben wir bei Indymedia gefunden:  https://de.indymedia.org/node/86177

„Anonymer Interviewbericht mit einem Genossen in Minneapolis zu der aktuellen Revolte in den USA

 

Aus den USA erreichten uns eine schlechte Nachricht nach der anderen: Die Corona-Todesrate ist dort erheblich höher als in anderen Ländern. Ein größenwahnsinniger Präsident fordert die Bevölkerung dazu auf, sich Bleichmittel zu injizieren, rechte Milizen marschieren ungehindert in Parlamentsgebäude, um für die Wiedereröffnung von Geschäften zu demonstrieren und keiner leistete Widerstand. Dann plötzlich der alles auslösende Funke: der brutale Mord an George Floyd. 

Überrascht dich das alles? Wie erklärst du dir die Aufstände? 

Ja in gewisser Weise kamen die Aufstände sehr unerwartet. Persönlich hatte ich befürchtet, dass nach den weltweiten revolutionären Bewegungen von 2019 uns jetzt mit der Pandemie dunkle Zeiten erwarten würden. Aber gerade als wir im Begriff waren, die Hoffnung zu verlieren, haben uns die Ereignisse in den USA gezeigt, dass wir uns an einem Anfang befinden. Dass es so gekommen ist, hat viele gute Gründe. Das fängt schon damit an, dass die Bevölkerung wegen der COVID-19 Pandemie und den Quarantänemaßnahmen sehr viel stärker an das Internet gebunden ist als zuvor. Das Video vom Mord an George Floyd konnte sich viel schneller und viel umfangreicher verbreiten, als das normalerweise der Fall gewesen wäre und genauso war es auch mit der Nachricht, dass Proteste geplant werden. Dass die Menschen über Monate lang nicht mehr in Gruppen zusammenkommen konnten und dass sie menschlicher Berührung entbehren mussten, hat wahrscheinlich auch zur unvorhersehbaren Natur der Aufstände beigetragen. Ich glaube, dass die Leute einfach am Ende sind, nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen dem institutionalisierten Rassismus und der Unterdrückung gegen Schwarze, die sich jahrhundertelang ungehindert durchsetzen konnte. Seit Jahren demonstrieren die Leute für Gerechtigkeit und haben damit nichts erreichen können. Es ist also keine Überraschung, wenn ab einem bestimmten Punkt das Bitten aufhört und die Leute anfangen zurückzuschlagen.

Hattest du im Laufe der Tage den Eindruck, dass sich eine kollektive Intelligenz entwickelt hat oder eher nicht? Wie sprechen die Leute über die Aufstände, was verschweigen sie, welche Forderungen werden formuliert? Gibt es regionale Abweichungen? Was für verrückte Dinge sind passiert? 

Ich bin mir nicht sicher, ob man sich anderswo über die Ausmaße der Ereignisse so richtig im Klaren ist. Die Proteste am ersten Tag erstreckten sich schon über anderthalb Kilometer zwischen dem Ort, an dem George Floyd ermordet wurde… [Du mußt bei weiterlesen klicken, wenn Du alles lesen willst. Lohnt sich. Du bleibst dann auf unserer Webseite (ohne Geld und so), wir wollten nur nicht so einen ultra langen Text auf die ganze Seite setzen…]

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