Archive for Dezember 2020

Nachfolgender Artikel in der TAZ vom 16.12.2020 (siehe unten dokumentiert) ist interessant, zeigt er doch das Scheitern der auf Kuscheln mit dem Rot-Rot-Grünen Senat bedachten Leute rund um Kotti & Co und den Leuten die den damaligen Mietenvolksentscheid inclusive seinem Scheitern zu verantworten haben. (Dieser Mietenvolksentscheid steht für das Verarschen eines Teils der Bewegung gegen steigenden Mieten und Verdrängung.)

Nun suggertiert die TAZ das der Rechtsruck der SPD dafür verantwortlich ist, das nun Volker Härtling zum Vorstand der Wohnraumversorgung Berlin erhoben wird. Als wäre die SPD jemals in der Frage der Mieten irgendwann in den letzten Jahrzehnten links aufgestellt gewesen. Diese Einflüsterungin der Zeitung kommt natürlich durch jene „Aktivist*innen“, die sich ihre Stellen auf Kosten der Bewegung geschaffen haben und jetzt verärgert sind. Soviel Naivität oder falsche Berechnung ist einfach lachhaft – wer die SPD und ihre Funktion im Gefüge der Macht kennt und ein bißchen in die Geschichte hineinschaut, weiß was die historisch alles verbrochen haben. Ihr Ziel war immer die Spaltung sozialer und radikaler Bewegungen und Kämpfe. Sie hat den Teil gerne integriert der sich bereitwillig hat abspalten lassen. Darüber muß Kotti und Co und dieser Clan um den Mietenvolksentscheid zu Rate sitzen und mit dem Gejammer aufhören.

Wer mit den Wölfen heult muss sich also nicht wundern wenn am Schluss man bestenfalls mit leeren Händen da steht. Im schlimmsten Fall hat man sich aber politisch in der Glaubwürdigkeit beschädigt. Wer hier eine Veränderung in der Frage der Mieten will, der*die tut gut daran sich nicht an die Fressnäpfe der Herrschenden zu begeben sondern einen basisorgansierten außerparlamentarischen Widerstand stark zu machen. Wir enden mit einem Zitat aus dem Kritikpapier zum gescheiterten Mietenvolksentscheid, das geflissenlich iggnoriert wurde. „Vielleicht reicht es für den persönlichen Karriereschub von einzelnen Vertreter*innen“. Tja. Dumm gelaufen. Wer nochmal den Kontext nachlesen will der zu diesem TAZ-artikel fehlt findet hier mehr Mietenvolksentscheid gescheitert

BERLIN taz | Die Berliner SPD arbeitet an der Rückabwicklung der in den vergangenen vier Jahren von ihr innerhalb der rot-rot-grünen Koalition mitgetragenen Mietenpolitik. Nach Informationen der taz versetzt eine Personalentscheidung von Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) die Koalitionspartner und die Mieter*inneninitiativen in helle Aufregung. Demnach soll der SPDler Volker Härtig zum Vorstand der Wohnraumversorgung Berlin – Anstalt öffentlichen Rechts berufen werden, jener Institution, die die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften kontrolliert.

Die Entscheidung hat es in sich: Die Wohnraumversorgung Berlin ist eine Konsequenz des Mietenvolksentscheids 2015, der vom Senat mit dem Gesetz über die Neuausrichtung der sozialen Wohnraumversorgung in Berlin in Teilen übernommen wurde. Seit seiner Ernennung durch Kollatz 2016 stand Jan Kuhnert, ehemals Sprecher der Initiative Berliner Mietenvolksentscheid der Wohnraumversorgung als Vorstand vor, seit Mai im Duo mit der Sozialwissenschaftlerin und Mitbegründerin von Kotti & Co Ulrike Hamann. Kuhnerts Vertragsverlängerung wurde zuletzt von Kollatz abgelehnt, die Stelle neu ausgeschrieben.

Mit Volker Härtig, dem Vorsitzenden des Fachausschusses Soziale Stadt der Berliner SPD, soll nun jemand folgen, der nicht nur keinen aktivistischen Hintergrund hat, sondern sich in der Vergangenheit als expliziter Gegner von mietenregulierenden Maßnahmen und einer partizipativen Mitgestaltung von Mietenpolitk gezeigt hat. Schon dem Mietenvolksentscheid und seiner zentralen Forderung, Mieten im sozialen Wohnungsbau auf 30 Prozent des Einkommens zu kappen, stand Härtig ablehnend gegenüber. Dies sei „eine unverschämt teure Verfolgung von Partikularinteressen auf Kosten der Allgemeinheit“.

In den vergangenen Jahren tat sich Härtig besonders als Kritiker der ehemaligen Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) hervor – und stand damit wie kaum ein anderer für den Schmerz der SPD über den Verlust des Ressorts. 2018 schickte er über einen Verteiler der SPD-Arbeitsgruppe eine Umfrage, ob Lompscher entlassen werden soll – und löste damit einen nicht nur koalitionsinternen Skandal aus.

Kritik an Mietendeckel

Den Mietendeckel kritisierte Härtig vor allem vor dem Hintergrund, dass er Einnahmeverluste für die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften bedeute; das Enteignungs-Volksbegehren lehnt er ab. Allem hält er sein Mantra „bauen, bauen, bauen“ entgegen. Die von Lompscher intensivierte Bürger*innenmitbestimmung bei Neubauprojekten fand bei Härtig, der selbst als Projektentwickler tätig ist, ebenso wenig Anklang.

Lompschers Nachfolger auf dem Senatsposten, Sebastian Scheel, hat nach taz-Informationen versucht, sein Veto gegen die Installierung von Härtig einzulegen – offenbar erfolglos. Die Entscheidungshoheit über die Besetzung der Stelle liegt beim Finanzsenator. Aufgekündigt wird dabei die bisherige Linie, dass sich beide Ressorts bei den Besetzungen abstimmen und einigen. Am Montag informierte Scheels Staatssekretärin für Wohnen, Wenke Christoph, die Linksfraktion über Kollatz Auswahl. Das Missfallen ist groß.

In Aktivistenkreisen befürchtet man eine Zerstörung der von ihnen erkämpften Institution Wohnraumversorgung und bewertet die Personalentscheidung als Teil eines Rechtsrucks der Berliner SPD. Die neue SPD-Chefin Franziska Giffey hatte zuletzt dafür geworben Investor*innen nicht zu verschrecken und eine Verlängerung des Mietendeckels abgelehnt. Gleichzeitig betonte sie zusammen mit ihrem Co-Chef Raed Saleh nach der Abgeordnetenhauswahl im Herbst erneut Anspruch auf den Bereich Stadtentwicklung zu erheben.

Kritik an dem Mietenvolksentscheid hier:

Mietenvolksentscheid gescheitert

Tazartikel hier:

https://taz.de/Vorstand-Wohnraumversorgung-Berlin/!5739542

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Wir haben keine richtige Überschrift für die Demo gefunden, da haben wir einfach selbst eine Überschrift erfunden. Der Titel „FCK 2020 – Für ein besseres Morgen“ scheint uns nur für ein ausgewähltes Publikum verständlich. Der Aufruf zur Demo Euch zur Kenntnis.

Karla Pappel

gefunden auf:
https://de.indymedia.org/node/128088

30.12.2020 // 14 Uhr // Nettelbeckplatz (S+U Wedding)

Mit Hygienekonzept gemeinsam gegen die repressiven Maßnahmen der Bundesregierung, gegen Verschwörungsideolog*innen und für eine würdevolle Gesundheit, eine gerechte Bildung, Arbeitsrechte, Arbeitsschutz und Kultur.

Wir leben in einer Gesellschaft, die gerade polarisiert zwischen zwei
Standpunkten. Die einen klatschen für die Maßnahmen der Bundesregierung,
während sie in ihrer Dahlemer Villa mit Garten höchstens Angst um die
Dividende haben. Die anderen schließen sich mit Rechtsextremen zusammen
und lehnen jede Maßnahme ab, die die individuelle Freiheit beschneidet.
Sie haben Angst um ihre kleinbürgerliche Existenz. Beide stehen für das
Recht des Stärkeren, beide für eine Gesellschaft, die nach unten tritt
und nach oben buckelt.

Am 30. Dezember werden wir für einen anderen, unseren Weg auf die Straße gehen:

Wir werden für ein besseres Morgen demonstrieren, das nicht auf dem Recht des Stärkeren oder autoritärer Krisenpolitik beruht!

2020 war für die meisten von uns ein Scheißjahr,
wir können es nicht anders sagen. Doch wir müssen endlich raus aus der
Starre, wir können nicht länger warten. Der Kapitalismus lässt sich
nicht aussitzen! Wir müssen das tun, um für eine würdevolle Gesundheit,
für eine gerechte Bildung, für Arbeitsrechte und Arbeitsschutz und für
Kultur einzustehen.

Viele kämpfen bereits und wir kämpfen mit ihnen: Die Beschäftigten von
Amazon streiken! Wir stehen euch zur Seite. Die Beschäftigen von Tönnies
schuften unter miserablen Bedingungen weiter. Wir machen uns für euch
stark. Der Einzelhandel geht leise dem Untergang entgegen. Schließt euch
uns an. Wir sagen Löhne hoch statt klatschen; wir sagen Kultur
rettenstatt Arbeitszwang; wir sagen Lüftungsanlagen für Schulen, nicht
nur für Ämter; wir sagen Aussetzung der Miete statt Zwangsräumungen. Wir
sagen: kein social Lockdown bevor nicht die Wirtschaft und der Konsum
runtergefahren wurden. Lassen wir 2020 hinter uns und setzen wir den
Verschwörungsideolog*innen und dem autoritären Staat einen anderen
Standpunkt entgegen. Eine linke Alternative, die Freiheit, Gesundheit
und Soziale Gerechtigkeit zusammen denkt und nicht gegeneinander ausspielt.

Wir wollen weder ein Zurück zur alten Normalität, die bereits durch
Unfreiheit und Ungerechtigkeit geprägt war, noch wollen wir zur
Verbesserung der Corona-Normalität beitragen, die letztendlich auch nur
ein Covid-Kapitalismus ist. Die Aussicht auf ein Ende der Pandemie, das
uns dank Impfungen versprochen wird, reicht uns nicht!Aktuell haben sich
die reichsten Nationen der Erde, darunter Deutschland, 43% des
Impfstoffes gesichert. Ein Ende von Corona bei uns im Kiez, in der Stadt
und auf dem Land bedeutet noch lange nicht das Ende dieser weltweiten
Pandemie. Wir sind gegen diese Ungerechtigkeit, die uns als ein Segen
verkauft wird. Wir streiten für eine gerechte und globale Verteilung des
Impfstoffes. Unser Schutz darf nicht auf Kosten der Mehrheit der
Weltbevölkerung gehen! Wir halten Distanz und wir schützen uns.

Wir gehen auf die Straße. Wir demonstrieren unter freiem Himmel, mit
Maske, reisen, wenn möglich mit dem Fahrrad an, wir halten uns an unser
Hygienekonzept und passen aufeinander auf. Um auf sich und andere zu
achten, brauchen wir weder Polizei noch Wasserwerfer. Zu Querdenken und
anderen Coronaleugner* innen gehen wir ganz klar auf Distanz. Unsere
Demo ist ein umsichtiger und ein linker Protest.

Es gilt, was immer galt: Veränderungen können wir nur gemeinsam und
selbst erkämpfen, mit unseren Nachbarinnen, unseren Kolleginnen,
Genossinnen und Gefährtinnen. Deshalb kommt am 30.12. um 14 Uhr zur
„FCK 2020 – Für ein besseres Morgen“-Demo zum Nettelbeckplatz!

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Im Gesundheitsamt Treptow-Köpenick gibt es derzeit einen Konflikt der besonderen Art. Ausgelöst hat ihn der AfD-Gesundheitsstadtrat Bernd Geschanowski.

So schreibt die Taz: „Hedeler, der als Hygienereferent im Bezirksamt arbeitet und etwa darüber entscheidet, ob Kitas oder Schulen wegen Quarantäne geschlossen werden, hat nach eigenen Angaben an den meisten Tagen keinen Zugang mehr zur Software des Bezirksamts. Eine Begründung dafür habe er nicht erhalten. Er müsse sich dann manuell von der EDV-Abteilung freischalten lassen, was wertvolle Zeit koste: Arbeitszeit, die in der Pandemie eigentlich nicht da ist.“

Dem vorausgegangen ist eine Bewerbung des schwulen und schwarzen Hygienereferenten um eine freie Amtsarztsstelle. Er vermutet hinter der Ablehnung rassistische Motive. Der farblose Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) weist das zurück. Komisch nur, das die Stelle immer noch frei ist. Und das der AfDler sich auch schon, laut dem Hygienereferenten, in der Vergangeheit abwertend über seine Hautfarbe hervor getan hat. Befragt zu dem Vorfall schweigt der AfDler Geschanowski gegenüber der TaZ. Wahrscheinlich ist das sogar besser so.

Dafür redet Igel um so mehr und tritt nach: „Bezirksbürgermeister Igel, der auch Personalstadtrat ist, beklagt die mangelnde Kommunikation „eines Bewerbers“. (…) Er sagt nicht, wer gemeint ist, aber es ist klar, dass es um Hedeler geht. Die Stimmung im bezirklichen Gesundheitsamt sei schlecht, seit sich Hedeler an die Öffentlichkeit gewandt hat.“ so die TaZ. Kein Wunder, wenn sonst gewöhnlicherweise alles in der Treptower Verwaltung unter dem Teppich gekehrt, bzw. weggekungelt wird. „Wir sind keine AfD-Anhänger“, sagt eine Mitarbeiterin der taz. „Aber viele Mitarbeiter solidarisieren sich doch eher mit dem Stadtrat.“ so die Zeitung weiter. Als müsse man AfD-Anhänger sein um rechts und rassistisch zu sein. Das kann man auch als SPD-Wähler*in ( Es sei hier nur an Thilo Sarrazin erinnert mit seinen kalkulierten rassistischen Ausfällen, seines Zeichens mal Finanzsenator Berlin der SPD). Und bekanntlich stinkt der Fisch vom Kopf her.

Die SPD-verfilzte Verwaltung ist eines der Werkzeuge der SPD um beispielsweise dafür zu sorgen das Eigentumswohnungen gebaut werden. Und so eine Figur wie Oliver Igel bringt es nicht fertig dem Immobilienhai Padovizc im Kunger-Kiez (Krüllsstr. 12) das Handwerk zu legen – obwohl Igel alle Möglichkeiten zur Enteignung des leerstehenden Padovizchauses in den juristischen Händen hält und zuständig wäre. Einfach weil man nicht will.

Sich aber aus dem Fenster zu lehnen, wenn seine Verwaltung beschmutzt wird, weil wer gewagt hat diese Klüngelstruktur in der Verwaltung anzusprechen, welche offensichtlich einen AfDler deckt und den Rechner von Hederle zu sabotieren scheint, das wirft ein bezeichnendes Licht auf diese Partei und Igel.

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