Posts Tagged ‘Baugruppen’

Wir haben einen lustigen Beitrag im Netz gefunden vom 1.April 2023. Weil hier auch einige Baugruppen im Kiez fleißig Werbung gemacht haben für die Markthalle 9 (zum Beispiel Zwillingshaus in ihren großen Fenstern , Lohmühlenstr.) ist es ein doppeltes Vergnügen den Text nachzudrucken.

Mehrere Soldaten in Uniform der AG „Friss & Stirb“ des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrats Berlin“ verteilten in ungefähr zwanzig Minuten bis zu 200 Flyer in der dicht gedrängten Markthalle. „Umzug nach Kiew“, erklärte der Flyer, und weiter: „Waffen und Biofood gehen zusammen“. Erschrocken, irritiert nahmen viele Leute den Flyer entgegen. Manche kommentierten die Schließung sogar. „Oh nein!“, zählte zu den häufigsten spontanen Äußerungen, meist von Frauen. Männer zeigen nicht so sehr ihre Gefühle spontan, aber der besorgte Blick auch hier. Interessant hierbei: Keiner schien sich zu wundern, wieso eigentlich Militärs in der Markthalle, uniformiert und mit Stahlhelm auf dem Kopf, den Flyer auf deutsch, englisch oder russisch anboten.

Die Marktleitung aber war sofort zur Stelle: Sie diskutierte mit einigen Militärs und dem Begleitpersonal die Gefechtslage, und wollte die Verteilung sofort unterbinden – mit der Drohung: „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei“. Die Marktleitung hatte dabei nicht mit dem Durchhaltewillen unseres Kommunikationskommandos gerechnet. Es folgte ein erbitterter, verbaler Stellungskampf zwischen dem „uniformierten“ Lotterhaufen des Antimilitarismus auf der einen Seite und einem Mitgründer der Markthalle 9 in seiner Eigenschaft als „Öko-Offizier der neuen grün-konservativen Kriegs- und Gentifizierungsgewinnler*innen” auf der anderen Seite.

 
Auf verhandlungsbereite Argumente wie: „Das ist eine satirische Aktion und von der Kunstfreiheit gedeckt.“, und „Das hier ist ein politischer Ort, auf dem auch Kontroversen ausgetragen werden sollen“, folgten Argumente wie: „Wir machen hier Lebensmittelpolitik. Uns interessieren hier nur Lebensmittel.“ sowie „Wir übernehmen soziale Verantwortung, hier arbeiten bis zu 300 Leute.“ Angesprochen darauf, wie sich die soziale Verantwortung auf das unmittelbare Umfeld der Markthalle, auf die Menschen, die z.B. im gekündigten Aldi einkauften, auswirkt oder auf die auch mit der Nähe zur Markthalle begründeten steigenden Mieten, gab es ein erstes Zucken an den Mundwinkeln. Und es wurden schärfere Geschütze aufgefahren: Mit Sätzen wie, „Ihr seid selbstgerecht, stellt euch über andere“, wurde der Verhandlungstisch angesägt und mit dem nun mantraartig wiederholten „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei.“ letztendlich zerbrochen. Auch ein beschwichtigender Anruf eines Marktstandes bei der Marktleitung wurde mit „Ich will die hier nicht haben. Die müssen den Ort verlassen oder wir rufen die Polizei“ abgeschmettert. Da die Markthalle  offensichtlich nicht verhandlungsbereit war, war unsere Antwort: „Kein Problem, ruft doch die Bullen.“ Das aber wollte man dann doch nicht. Bullen in der Markthalle machen  sich nicht so gut. Stört das selige Fressgelage. – Während dessen verteilten die anderen Soldaten sowieso munter weiter.

Und auch das ist interessant zu berichten: Viele Menschen waren so sehr auf das Konsumieren, auf das Sehen und Gesehen werden fokussiert, auf die Selfies und die Fressstände, dass wir, die AG „Friss & Stirb“, sie wie Wesen in einer Parallelwelt wahrnahmen. (Sieht man von einigen wenigen Betreiber*innen von Ständen ab. Und ein paar verirrten Besucher*innen.) Es war wie eine Mischung aus Lindners Hochzeitspublikum auf Sylt, erlebnishungrigen Touris, die die Stadt zerstören mit ihrer „Party,Party,Party“-Laune und die Anwohner*innen aus ihren Eigentumswaben, die gerne grün, öko und gute Menschen sein wollen. Nur die Ankündigung der Schließung der Markthalle 9 riss das Publikum aus ihrem Hamsterrad heraus – nicht aber unsere Uniform.

Während die erste Aktion am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg (LINK siehe entweder hier: https://antikrieg.blackblogs.org/aktuelles-aktionen/* oder hier: https://kontrapolis.info/9378/) zu viel mehr erkennbarer Kontroverse geführt hat und das olivgrüne Marktpublikum erfolgreich aus der Reserve lockte, war in der Markthalle 9 eine seltsame Reserviertheit, ein konsumistischer Autismus, eine fast schon tragische Unbeteiligtheit an der realen Welt erkennbar. Es war, als zerstörst Du Einigen einen naiven Traum, eine Illusion von einem Märchenland der guten Laune, des guten Essens, des Dazugehörens, und des Friedens und da paßte der Krieg, die Soldaten und die Schließung nicht in den Wohlfühlevent hinein.
Denn zum Glück: Zwangsgeräumt wird woanders und die Geschütze der deutschen Waffen donnern auch woanders. Und die schreienden Ukrainer oder Russen in ihren Gräben hörst Du auch nicht. All das betrifft uns nicht. Die Hände machen sich andere dabei schmutzig, „unsere Freiheit“ des Eigentums zu verteidigen.

„Die Markthalle 9 schließt. Infos auf deutsch oder englisch?“ Plopp – ganz kurz ein Schreck im Gesicht. Als hätten sie gerade erfahren, dass es keinen Osterhasen gibt. Sie haben den Flyer alle erst einmal ernst genommen.
Wir haben ihnen nicht verraten, dass „1.April“ ist. Spaß muss sein. Wenn sie das Flugblatt bis zu Ende gelesen haben, werden sie schon von selbst drauf gekommen sein.

Ob der Aufwand im Verhältnis zu der Aktion stand, ist immer so eine Sache. Wir denken es war super, dass wir das gemacht haben. Wir fanden es richtig, die Leute zu konfrontieren, die sich in ihrer Ökowohlfühlblase eingerichtet haben und ihnen zu zeigen, dass es da doch einen „klitzekleinen“ Widerspruch gibt.

Wir finden wichtig, dass Krieg und Gentrifizierung nicht weiter getrennt voneinander behandelt werden. Man kann nicht gegen Preiserhöhung und Inflation kämpfen und negieren, dass es einen russischen Angriffskrieg gibt, der mit Teuerungen in einem Zusammenhang steht.
Dass auch dieser Krieg wiederum mit einer Militarisierung hierzulande beantwortet wird und dass Krisen immer zulasten der Ärmsten gelöst werden, ist eine Binsenweisheit. Aber sich nur hier auf soziale Missstände zu konzentrieren und sich nicht gegen den russischen Angriffskrieg, den ukrainischen Nationalismus und die Nato-Interessen gleichermaßen zu verhalten, ist nur Wasser auf den Mühlen des Regimes von Putin, die sich über innere Widersprüche in Deutschland die Schenkel klopfen, während das Regime gleichzeitig die Ärmsten an der Front verheizt. Wie die andere Seite natürlich auch. Denn auf jeder Seite eines Krieges werden vor allem nicht die Reichen krepieren, nicht die Offiziere, nicht die Rüstungsmanager, nicht die Minister.

Wir haben bewusst Gentifizierung und Krieg zusammen gebracht, weil: Die Markthalle 9 muss verschwinden, die Touristenbusse und die gepanzerten SUV müssen weg, die Gentrifizierer*innen gehören vom Kreuzberger Pöbel verjagt und können sich in der Ukraine zerschießen lassen. Dann würde hier Platz frei werden für russische und ukrainische Deserteure und Deserteure der NATO. Und für die vielen Refugees, die gerade über das Mittelmeer kommen. Wir würden die ukrainische Fahne im Zentrum der Markthalle 9 natürlich abnehmen, weil wir auf jeden (!) Nationalismus scheißen.

Es war ein Spaß, die hippe Konsumkultur zu stören und den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, dass sie als Konsument*innen der Markthalle 9 von uns als Angreifer wahrgenommen werden. Hier kämpfen sie mit teurem Biofood gegen die Existenz der Ärmsten und in die Ukraine pumpen sie Waffen, um sich moralisch freizukaufen davon, dass sie nichts gegen Kriege haben, weil damit letztendlich auch ihr Bio Chai Latte verteidigt wird. Wenn es nicht direkt sie betrifft. Wenn er ein „gerechter“ Krieg ist. Und weil man ja als Deutsche den Faschismus verhindern müsse, ist das gerade zu die Verantwortung, Waffen zu liefern. Das sei ja die Lehre aus dem deutschen Faschismus. Ist doch logisch. Und natürlich sind Waffenlieferung purer Feminismus (sterben ja vor allem die Männer in den Gräben und in den Panzern, haha).

Als Anarchist*innen sind wir gegen jeden Krieg und für eine antimilitaristische und antifaschistische Antikriegsbewegung in jedem Land. In Deutschland. In Russland. In der Ukraine. Anders wird Krieg nicht gestoppt.

Wir haben im Anhang das Flugblatt auf Deutsch, Englisch und Russisch angefügt. Das wir nur ein russisches Flugblatt übersetzt haben, ist kein inhaltliches Statement. Wir haben die ukrainische Übersetzung nicht mehr geschafft. Wichtig war vor allem den Flyer auf Deutsch und Englisch zu verteilen, weil in der Markthalle 9 kein türkisch oder arabisch als zweite Sprache gesprochen wird, auch kein Romani oder polnisch, sondern zur Hälfte Deutsch, Schwäbisch (haha) und Englisch.

ANHANG:

FLUGBLATT AUF DEUTSCH, ENGLISCH, RUSSISCH

FRAGEBOGEN

Flugblatt auf deutsch:


MARKTHALLE 9  
Wir schliessen !

Die „Markthalle 9“ als Lebensmittel-Punkt in Kreuzberg hatte sich zum Ziel gesetzt, zu zeigen wie „Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ in der Stadt möglich sein kann: im respektvollem Umgang mit finanzkräftigen Menschen, regional- und saisonal-betont und verbunden mit lokaler Wertschöpfung, ohne moralinsaure Grenzen nach oben. Mit der Wiederaneignung der Halle als lebendigen Ort im Quartier haben wir ernst gemacht.

Als wir, mit Unterstützung der Grünen, die „Markthalle 9“ mit exklusiven Eventfood als Motor der Erneuerung und Gentrifizierung in Kreuzberg durchsetzten, hätten wir auch nicht geglaubt, dass die Armen im „Kiez“ diese Kröte schlucken würden. Selbst als Touristenbusse und gepanzerte SUVs die Straße eroberten, hat der Pöbel nicht reagiert. Diesen Krieg haben wir -vorerst- gewonnen. Nun ziehen wir weiter. Ein Sieg reicht uns nicht.

„Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ jetzt in Kiew. Wir werden mit der Markthalle 9 in die Ukraine umsiedeln. Wir gehen an die Front.  Denn Waffen und Biofood gehen zusammen. KRIEG IST FRIEDEN.

Eine ukrainische Fahne in der Markthalle 9 aufzuhängen reicht uns nicht mehr. Der Chai Latte wird jetzt in Kiew verteidigt. Bei unserer Umsiedlung in die Ukraine erhalten wir politische Rückendeckung aus der Partei „Die Grünen“.

                                                           
Expads, Startups, Hippster und Mitglieder der Grünen und finanzkräftige Besitzer einer Eigentumswohnung im Quartier sind herzlich eingeladen. Eröffnungsfeier am 1. Mai in Kiew, Taras Shevchenko Boulevard  9, 01032 Kiev. Die glücklichen Umstände ermöglichen auch  Kleinkaliberschießen für Männer (Jungs ab 16 Jahre im Beisein eines Erziehungsberechtigten) in   einer ehemaligen Kegelbahn, während gleichzeitig für die ganze Familie luxuriösen Einkäufe im Obergeschoss möglich sind.
                         

Das Kleingedruckte (für Zuhause mit der Lupe):
So wie die „Markthalle 9“ keine Gentrifizierung betreibt, so ist dieser Flyer kein Fake. So wie Putin, Bearbock, Biden, Seljenski alle kein Blut an den Händen kleben haben, so schaffen noch mehr ermordete Soldaten und noch mehr Waffen auf allen Seiten Frieden. So wie wir auch weiterhin eine geile Wohlfühlmarkthalle 9 anbieten werden, die arme Menschen strukturell ausschließt, sind wir auch für jeden Krieg zu haben, wenn er unseren Interessen dient. Das ist doch einleuchtend. April, April!
Satire ist wenn man trotzdem lacht: Wir fordern alle Grünwähler*innen auf, in die Ukraine umzusiedeln um Platz zu schaffen in einem gentrifizierten Kreuzberg. Platz für Deserteure aus Russland, der Ukraine und aller Welt. Wir fordern auch alle AFD-Wähler auf, in die russische Föderation umzusiedeln. Um Platz zu schaffen für alle, die sie hassen:  Zum Beispiel Menschen auf der Flucht vor Hunger und Elend aus Asien und Afrika. Wahlweise können die Kriegsbefürworter der Grünen und der AFD aber auch gerne an der russischen-ukrainischen Frontaufeinander schießen, in diesem Fall stimmen wir Waffenlieferungen zu. Gegen jeden Krieg. In jedem Land. „Nie wieder Krieg“ heißt „Nie wieder Krieg“. Waffen global zerstören!        

Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb
Offener Austausch und Diskussion jeden 3. Montag im Monat, 19.00 im NewYorck/Bethanien Südflügel

Flugblatt auf english


MARKTHALLE 9  
We are closing !

Markthalle 9 is a vital grocery market in Kreuzberg that startet with the goal to show how “eating differently” and “shopping differently” can be possible in ­the city: by dealing respectfully with people with more than enough money, with an emphasis on selling regional and seasonal produce and without any self-righteous prejudices to people of higher status. We were serious with the reappropriation of the hall as a lively space in the neighborhood.

We would not have believed that the poor in the “Kiez” would bite the bullet when we, supportet by the Greens, pushed the „Markthalle 9“ with its exclusive Eventfood-happenings through to be the flagship of renewal and gentrification in Kreuzberg. Even as tourist buses and armored SUVs conquered the street, the mob did not react. We have won this war – for the moment. But now we are moving on. One victory is not enough.

“Eating differently” and “shopping differently” now in Kiev.
Markthalle 9 will relocate to Ukraine. We are going to the front. Weapons and organic food go hand in hand. WAR IS PEACE.

Hoisting an Ukrainian flag in Markthalle 9 is no longer enough. Now we will defend our Chai Latte in Kiev. During our relocation to Ukraine we receive political backing from the “The Green Party”.

                                                           
Expads, start ups, hippsters and members of the Green Party as well as financially strong owners of a condominium in the neighborhood are happily invited to join us. Opening ceremony on May 1 in Kiev, Taras Shevchenko Boulevard 9, 01032 Kiev. Due to lucky circumstances small caliber shooting will be possible for men (boys over 16 years old in presence of a parent) in a former bowling alley. At the same time the whole family could  go for a luxurious shopping trip on the upper floor.
                         

The fine print (read at home with a magnifying glass):
Just as Markthalle 9 is not gentrifying, this flyer is not fake. Just as Putin, Bearbock, Biden, Seljenski do not have no blood on their hands, more murdered soldiers and ever more weapons for any side will create peace. Just as we will continue to be an awesome feel-good Markthalle 9 that structurally excludes poor people, we are also up for any war if it serves our interests. That makes sense, doesn’t it? Happy April Fool’s Day!
Satire is when you laugh anyway: We ask all Green Party voters to move to Ukraine to make room in a gentrified Kreuzberg. Room for deserters from Russia, Ukraine and the rest of the world. We also call on all AFD voters to resettle in the Russian Federation. To make room for all those who hate them: E.g. people fleeing hunger and misery in Asia and Africa. Alternatively, the war supporters of the Greens and the AFD are welcome to happily shoot at each other on the Russian-Ukrainian front, in which case we would agree to arms deliveries.
Against every war. In every country. “No MoreWar” means “No More War”. Destroy all arms everwhere!
Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb

Open exchange and discussion every third Monday/month, 7pm, NewYorck/Bethanien Südflügel.

Flugblatt auf russisch


Markthalle 9  
Мы закрываемся!

Markthalle 9 как точка питания в Кройцберге поставила перед собой цель показать, как в городе можно “питаться по-другому” и “делать покупки по-другому” : в взаимнопонимании с имущими людми, в гармонии с региональными и сезонными товарами, и походящее к местной добавленной стоймости без ограничений в заявленной но поверхностной этике. Мы серьезно отнеслись к перепрофилированию зала как оживленного места в районе.

Когда при поддержке “зеленых” мы проталкивали “Markthalle 9” с исключительно органическими продуктами питания как двигатель обновления и джентрификации в Кройцберге, мы не верили, что бедняки этом районе проглотят эту горькую пилюлю. Даже когда на улице появились туристические автобусы и бронированные SUV, толпа не отреагировала. Мы выиграли эту войну – на данный момент. Теперь мы идем дальше. Победы для нас недостаточно.

“Ешьте по-другому” и “делайте покупки по-другому” теперь в Киеве. Мы переедем в Украину вместе с Markthalle 9. Мы отправляемся на фронт.  Потому что оружие и биопродукты идут вместе. ВОЙНА – ЭТО МИР.

Нам уже недостаточно вывесить украинский флаг в Markthall 9. Чай Латте теперь защищают в Киеве. Когда мы переедем в Украину, мы получим политическую поддержку от партии “Зеленые”.

                                                           
EПриглашаются экспады, стартапы, хипстеры, члены “Зеленых” и крупные владельцы квартир по соседству. Церемония открытия 1 мая в Киеве, бульвар Тараса Шевченко 9, 01032 Киев. Удачное стечение обстоятельств также позволяет вести малокалиберную стрельбу для мужчин (юноши от 16 лет в присутствии опекуна) в бывшем боулинг-клубе, а наверху можно совершать роскошные покупки для всей семьи.
                         

Мелкий шрифт (на дому с лупой):
Как Markthalle 9 не джентрифицируется, так и эта листовка не фальшивка. Так же, как у Путина, Бирбока, Байдена, Зеленского нет крови на руках, так и больше убитых солдат и больше оружия со всех сторон создают мир. Точно так же, как мы будем продолжать предлагать возбужденный “Маркет-Холл 9”, который структурно исключает неумущих людей, мы также готовы к любой войне, если она служит нашим интересам. В этом есть смысл, не так ли ? Дурак, дурак первого апреля !
Сатира – это когда вы все равно смеетесь: мы призываем всех избирателей “зеленых” переехать на Украину, чтобы освободить место в джентрифицированном Кройцберге. Место для дезертиров из России, Украины и всего мира. Мы также призываем всех избирателей AFD переехать в Российскую Федерацию. Чтобы освободить место для всех тех, кого они ненавидят:  Например, беженцам от голода и несчастий из Азии и Африки. В качестве альтернативы сторонники войны из “Зеленых” и AFD могут стрелять друг в друга на российско-украинском фронте, в этом случае мы согласны на поставки оружия. Против любой войны. В каждой стране. “Никогда больше войны” означает “никогда больше войны”. Уничтожаем оружие во всем мире !         

Временный анархистский антивоенный совет Берлинa (группа ’’Жри и умри’’)

Ein ebenfalls verteilter Fragebogen:

                                   
1. Wann und wo haben mehr Waffenlieferungen zur schnellen Beendigung des Krieges geführt?
a) Jemen      b) Syrien      c) Afghanistan

2. Wieviele Menschenleben haben die Waffenlieferungen in die Ukraine konkret gerettet?
Schätzen Sie:

3. Wieviele Waffen müssen noch geliefert werden, damit der Krieg schnell beendet werden kann?
Schätzen Sie:

4. Welche Waffen und wieviel mehr davon müssen noch geliefert werden, damit sie Frieden bringen?
a) 10 Leopardpanzer          b) 500 Panzer + 100 Kampfjets        c) 1 einzige Atombombe

5. Welche Panzermunition ist gesünder für Mensch und Umwelt?
a) abgereichertes Uran     oder     b) Wolfram  

6.Welche Effekte des Waffeneinsatzes für den Frieden sind akzeptabel?
a) Langsames qualvolles Sterben durch Verbluten
b) erhöhte Krebsraten in Regionen von Waffeneinsätzen viele Jahre nach einem Krieg
c) erhöhte Krebsraten bei Soldat*innen
d) PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom) von zum Kriegsdienst verpflichteten Menschen
e) verseuchtes Wasser und Böden
f) zerstörte Infrastruktur

7. Wieviele Menschen müssen noch sterben, damit der Krieg beendet werden kann?
a) 0             b) 100              c) 100.000            d) anders:          e)“bis zum letzten Ukrainer”

8. Wieviele Menschen sind es wert zu sterben (z. B. durch einen Bauchschuss mithilfe eines deutschen Qualitatsprodukts), damit die Ukraine den Krieg gewinnt?
Nennen Sie eine absolute Gesamtzahl:
Davon Anteilig im Alter von (bitte in Prozenten angeben:)
 0-12:
13-18:
19-30:
31-50
51-67
68-100

9. Wen würden Sie persönlich am ehesten opfern im Kriegsseinsatz für unsere Werte?
Kreuzen Sie bitte an, wen sie bereit sind, im Krieg zu opfern:
   den Vater           den Lebensgefährten        den Bruder         den Cousin         den Onkel        den Sohn

10. Wer hat das größte Interesse, dass Krieg geführt wird?
a) Arme Menschen (das “einfache” Volk)        b) Rüstungsindustrie       c) Politiker*innen

11. Wer rettet mehr Menschenleben?
a) ein toter Soldat (zum Kriegsdienst verpflichteter)
b) Kriegstdienstverweigerer

12. Wenn mein Kind sich mit einem anderen Kind schlägt und es bereits wiederholt angegriffen wurde (geschlagen, gequält, gemobbt)…
a) gebe ich ihm ein Messer, damit es sich gegen den*die Angreifer wehren kann und schnell Frieden einkehrt
b) besorge ich Baseballschläger für alle Freund*innen, damit sie gemeinschaftlich den*die Agressoren außer Gefecht  setzen können
c) sage ich meinem Kind, wenn das nicht aufhört, komme ich selber und zeige dem anderen Kind mal, wo es langgeht
d) gehe ich dazwischen und versuche zu vermitteln

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Der Süddeutschen Zeitung entnommen vom 10 Januar 2023

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„SCHON WIEDER WOHNUNGSNOT!“

KINOVORFÜHRUNGEN VON SEHR VIELEN SPANNENDEN FILMEN ZUM THEMA AUS 100 JAHREN!

Auch mit dabei: „Verdrängung hat viele Gesichter“

WOHNEIGENTUM IST DIEBSTAHL !

Die grün-konservative und linke Mittelschicht tut so als könne sie kein Wässerchen trüben. Dabei stehen sie auch in diesem für den Bau von Eigentumswohnungen. Folglich für knallharte Verdrängung.

Lohmühlenstr/Ecke Kungerstr und Zwillingshaus in der Lohmühlenstr, Schmollerplatz 1 und Krüllsstr, Kiefholzstr und Kungerhöfe in der Karl-Kunger-Str und viele mehr. Sie haben diesem Kiez die Verdrängungsspirale angeheizt. Sie haben den Kunger-Kiez zu geschissen mit sogenannten Baugruppen. Sie haben sich eindeutig auf die andere Seite der Barrikade gestellt – gegen Menschen mit wenig Geld. Und gegen Mieter*innen, die um bezahlbare Mieten fürchten müssen. Und sie tun generell ganz freundlich während sie andere verdrängen. In dem fetten Biosupermarkt, der LPG, kann man sie sehen, wie sie mal kurz mit der Karte für 100 Euro ihren Einkauf in das Lastenrad packen oder in den SUV.

Der Film erzählt aus der Zeit, als die Baugruppen die Vorreiterfunktion für Aufwertung, Verdrängung und Ausgrenzung im Kiez übernommen haben. Dieser Film ist auch ein Dokument über den Widerstand dagegen. Unter Historiker*innen gilt der Film nun als ein Zeitdokument.

Unser Widerstand gegen diesen Prozeß der Egoisten und Egoistinnen, sich auf Kosten Anderer hier breit zu machen, war nicht umsonst. Wir haben viel gelernt über die Menschen, die sich Ökos nennen und auf der anderen Seite der Barrikade stehen. Sie hingen sogar während der Pandemie Transparente raus, auf denen steht: „Leave no one behind“. Diese widerliche Heuchelei fällt vielen noch hier lebenden Menschen auf, denn sie haben ja längst viele Menschen „behind“ gelassen. Wenn dann die „weiße Mittelschicht“ auf den Balkons stand und wild rumklatschte – sowie es in Friedrichshain eine sogenannte Baugemeinschaft praktizierte- dann nicht wegen der Pflegekräfte, sondern weil sie sich ganz toll finden.

Dieser Film und eine Analyse des Milieus und andere Filme könnt Ihr im Rahmen der Vorführreihe „Schon wieder Wohnungsnot“ anschauen.


Vorführung: VERDRÄNGUNG HAT VIELE GESICHTER:

  • 30.11.2021 Kino „Brotfabrik“ 20.00 Uhr , Caligariplatz 1, 13086 Berlin im Rahmen :„Schon wieder Wohnungsnot“


AberVerdrängung hat viele Gesichter“ ist auch frei im Netz zu sehen: https://archive.org/details/verdraengung-hat-viele-gesichter-film

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VERDRÄNGUNG HAT VIELE GESICHTER Dokumentarfilm 94 min über Alt-Treptow

SONNTAG 31.8.2019 um 16.00 Uhr
auf dem Gelände der Dragonale (Mehringdamm) mit Filmgespräch

„Verdrängung hat viele Gesichter“ 

Berlin. Verwilderte Brachen am ehemaligen Mauerstreifen. Motorsägen und
Baukräne. Neubauten, Eigentumswohnungen und steigende Mieten. Ein
kleiner Kiez zwischen Ost und West. Zwischen versteckter Armut,
Wagenburg, Altmieter*innen und der neuen öko-konservativen Mittelschicht,
Hipstern und Architekt✳innen. Auf engstem Raum wird ein Kampf
ausgetragen. Von Gesicht zu Gesicht. Direkt. Ohne Blatt vor dem Mund.
Ängste artikulieren sich. Wut verschafft sich Ausdrucksformen. Ein Kampf
um Millimeter. Um den Kiez. Um Würde. Und um das eigene Leben.

https://www.dragopolis.de/category/dragonale/ 


Der Film ist auch umsonst im Netz :

https://archive.org/details/verdraengung-hat-viele-gesichter-film




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WIr wissen nicht ob wir weinen oder lachen sollen…

Plötzlich wird ein Bauboom entdeckt in Alt-Treptow. Ach… Das schockiert uns ja doch nun sehr. Wo kommt der denn nun plöztlich her? Auf ein Mal bauen Investoren Wohnungen, die sich keiner mehr leisten kann. Und niemand macht was dagegen. Also macht das „Sozialbündnis“ und die Kungerkiez-Ini erstmal eine Veranstaltung dazu. Einige Experten werden uns erklären was nun plötzlich so in Alt-Treptow los ist.

Brauchen wir das? Worum geht es hier eigentlich? Und wieso eine Veranstaltung, die viele Jahre zu spät kommt? Und sowieso nur eine ewige Wiederholung ist… (mehr …)

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Wir zitieren gleich aus einem Bericht über die Kiezpremiere.  Vorab müssen wir ergänzend erwähnen, das die anwesenden Baugruppenmitglieder nicht nur um ihre moralische Reinwaschung bemüht waren – und die Konsequenzen ihres Handelns ignorierten. Sie haben mit ihrer erneuten Zurschaustellung ihrer Betroffenheit und Abwehr von Kritik soviel Raum ergriffen, das andere Leute die sie betreffenden Fragen gar nicht haben vorbringen können. Vor allem aus den ärmeren Schichten sind einige Leute vorzeitig gegangen, die keine Lust auf das „Baugruppengequatsche“ hatten. Das mag zwar an dem Konzept der Veranstalter*innen des „Filmkollektives Schwarzer Hahn“ gelegen haben, die auch von Baugruppenseite gelobt wurden für den Film – aber den Film im Kern seiner Aussage haben viele doch nicht verstanden oder verstehen wollen.
 Zitat
„Am Mittwoch den 5.11.2014 fanden sich im Circus Cabuwazi, Bouchestr 74 über 150 (!) Menschen aus Alt-Treptow und angrenzenden Stadtteilen zum Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ ein.
Alle unterschiedlichen Positionen wurden nach dem Film Raum gegeben und konnten sich somit zur Diskussion stellen. Die große Beteiligung zeigt erneut, das der Film ein Diskussionsbedürfnisses aufmacht. Erwartungsgemäß kam es in dem Kiez zu einer inhaltlichen Kontroverse über die massive Baugruppenkonzentration in Alt-Treptow und deren Anteil an Mietsteigerung und Verdrängung. Anwesende Baugruppenmitglieder waren bemüht den Zusammenhang von Eigentumsbildung und Aufwertung bei gleichzeitiger Verdrängung von armen Bevölkerungsschichten und Besitzlosen zu relativieren. Kenntnisreich wurde dies von der Mehrzahl der Anwesenden mit Fakten widerlegt.
Im Vorfeld gab es eine Armenküche mit kostenlosem Essen. Mindestens Fünfzig Menschen nutzten das gemeinsame Essen zum Austausch und Kennenlernen. Informationen gingen über den Tisch wie heiße Suppen. Unterstützt wurde die Initiative von „Robin Wood“, „Stadtteilinitiative Karla Pappel gegen Mieterhöhung & Verdrängung“, BewohnerInnen der Beermannstraße gegen die A 100, der „Gerüchteküche“ und anderen.“

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Die Antwort spottet jeder Beschreibung. Und sie kommt erst am Ende dieses Textes…

Wer kennt sie nicht? Dieses Milieu der CDU-Ökos, die diesen Kiez ( Prenzelberg – Ortsteil Alt-Treptow ) mit ihren teuren Kinderwägen (Drittwagen) penetrieren. Die in diesem Kiez im Biokonzern LPG  mal eben 200,- für den Wochenendeinkauf hinlegen. Dieses Milieu, welches sich Eigentumswohnungen in diesen Kiez hinein gebaut hat und drauf scheißt, was das für den Kiez bedeutet. Wer kennt sie nicht, die ihre Gutmensch-Aura mit sich herum tragen …

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Hallo Liebe Leute, wir melden uns nochmal zur der Karl-Kunger-Str. 26 in Treptow.
Beide Gewerbetreibenden des Hauses werden gerade gekündigt und müssen bis zum 30.Juni die Räume aufgeben. Beide Gewerbetreibenden leben und arbeiten schon lange im Kiez. Bei dem einen Laden handelt es sich um einen Secondhandladen. Und bei dem anderen Laden um einen Haushaltsladen/Näherei. Sie sind dem neuen Besitzer nicht genehm. Ihr könnt die Leute privat unterstützen indem  Ihr vorbei geht und schaut ob Ihr noch was braucht. Die Preise sind stark reduziert – alles muss raus, weil sie natürlich keinen anderen Laden finden.

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„Stadt und Land“ hat wieder MieterInnen eine Mieterhöhung verpasst. Wieder einmal argumentiert „Stadt und Land“ mit Anpassungen an den Mietspiegel.

Das ist mehr als dreist. Denn gleichzeitig ist „Stadt und Land“ geführt vom Berliner Senat und der SPD, die die ganze Zeit rumquatscht, sie wolle günstige Mieten erhalten. Links blinken, rechts abbiegen eben, aber das ist ja alles schon altbekannt.

Auch das die Baugruppen im Kiez Teil einer Aufwertung sind, welche den Mietspiegel nach oben trieben und treiben (siehe Kiefholzstrasse/Krüllsstr), somit zur Begründung einer Mieterhöhung herhalten.

Wir bitten Euch, die Ihr eine Mieterhöhung bekommen habt, uns genauere Infos zu senden: Wie teuer war die Miete? Wieviel teurer ist sie jetzt geworden? Wieviel qm ungefähr hat die Wohnung. Um welches Haus handelt es sich?

Bitte schicken an Karla Pappel = Herta_pappel@gmx.de

Wenn Ihr eine übergreifende MieterInnenversammlung machen wollt (mit den anderen Häusern), um sich zu wehren, gebt uns auch bitte Bescheid, wir haben die notwendigen Treffpunkte und Mobilsierungsmöglichkeiten!

 

 

 

 

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Karla Pappel ist nun nicht gerade dafür bekannt mit Parteien zu kuscheln. Und wir verschonen Euch mit solchen Einfältigkeiten auch in der Zukunft. Aber da gibt es diesen Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof. Wir rufen dazu auf die Abstimmung zugunsten „100% Tempelhofer Feld“ mit „JA“ zu stimmen. Und dem Entwurf zu dem Gesetz des Abgeordnetenhauses mit „Nein“ zu stimmen.

Nun hat niemand Lust sich die Mühe zu machen an dem Wahltag das Wahllokal aufzusuchen oder Briefwahl zu beantragen. Doch wir glauben, das es wichtig ist dem Senat mal eine Grenze zu setzen. Hier ein paar gute Gründe: (mehr …)

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