Posts Tagged ‘Karl Kunger Kiez’

Wir erinnern jedes Jahr.

Karl Kunger wurde am 2 Februar 1901 geboren. Am 18. Juni 1943 ermordeten ihn die Faschisten.

Eine Würdigung aus unserer Sicht und eine aktuelle Einordnung der Person Karl Kunger.

Nach dem Besuch der Volksschule war er als Hilfsarbeiter in einem Lichtenberger Betrieb. Hier setzte er sich für die Unterstützung politischer Gefangener und streikender Arbeiter ein. Von 1935 bis 1938 schleuste er gefährdete Personen über die tschechoslowakische Grenze. Ein 1935 gegen ihn eingeleitetes politisches Strafverfahren wurde aus Mangeln an Beweisen eingestellt. Ab 1937 war er in der AEG- Apparatefabrik in Oberschöneweide tätig und leitete dort eine illegale kommunistische Betriebszelle. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges stellte die Betriebsgruppe Kontakte zu französischen Kriegsgefangenen und ausländischen Zwangsarbeitern her, für die zusätzliche Lebensmittel und Kleidung gesammelt wurden. Auch politische Diskussionen wurden gemeinsam geführt.  Später war Kunger vor allem in Friedrichshain und Lichtenberg tätig.

Im September 1942 wurde er verhaftet und in den Knast Plötzensee verbracht. Sechs Monate später wurde er zum Tode verurteilt, das Urteil wurde mit dem Fallbeil vollstreckt.

Gedenktafel für Karl Kunger (Krossenerstr.27)

Am ehemaligen Wohnhaus von Karl Kunger in der Krossener Straße 27 ließ die Bezirksverwaltung Friedrichshain eine Gedenktafel anbringen.

Die Karl Kunger Straße hat ihren Namen seit 1962. Auch wenn der Staatssozialismus einen Antifaschismus von oben verordnete, sind wir heute mit dem Namen und auch mit der Person verbunden. Die Stadtteilinitiative „Karla Pappel gegen Mieterhöhung & Verdrängung“ hat ihren Namen von Karl entliehen und feminisiert.  Kombiniert wurde der Namen durch den Kampf gegen die Abholzung von Pappeln zugunsten der Eigentumswaben der Baugruppe KarLoh. Die meisten von diesen angepassten Mittelschichtsyuppies haben noch nicht mal ein Bewusstsein darüber, das der Straßename mehr sein könnte als ein Begriff für einen Ort den sie bevölkern um andere zu verdrängen.

Würde Karl Kunger heute noch leben, er würde wohl kotzen wenn er sähe was aus der „Linken“ geworden ist. Die einen, die so tun als seien sie wer weiß wie alternativ, bauen Eigentumshäuser und verdrängen ärmere Bevölkerungsschichten ohne mit der Wimper zu zucken – nach ihnen die Sinntflut. Die anderen saßen acht Jahre in der Regierung und tragen Verantwortung für die Mieterhöhung und Verdrängungspolitik ,die aktuell nur fortgeführt werden wird. Durch eine SPD-Regierung mit linkem und grünem Gefolge. Vielleicht wäre er auch einer der Unterstützer von Karla Pappel geworden – obwohl er Schwierigkeiten hätte diesen Text auf der Webseite aufzurufen. Vielleicht wäre er verarmt und selber Opfer der Verdrängung geworden. Er wäre vielleicht auf einem unserer Treffen gekommen und hätte gekämpft weil er sich die Miete bei „Stadt & Land“ zum Beispiel nicht mehr hätte leisten können.

Wir wollen mit diesem Eintrag dem Widerstandskämpfer erinnern, der für eine andere  Gesellschaft sein Leben gegeben hat. Wir würden auch eine andere Gesellschaft begrüßen, eine Gesllschaft ohne Angst aus der Wohnung zu fliegen, ohne Angst vor der Mieterhöhung, und vor den Leuten die sich hier breit gemacht haben.

Vor zehn Jahren hingen an den Lampenmasten im Kiez kleine selbstgemachte Zettel. Auf ihnen standen Daten zu Karl Kunger. Ein Bewohner, der hoffentlich hier noch lebt, hatte sie in liebevoller Arbeit überall angebracht. Um an Karl Kunger zu erinnern. Wir setzen dies Tradition fort.

Alle sollen hier Wohnen bleiben können, die wenig Geld haben!

Wer andere verdrängt – pardon- ist ein Arschloch!

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Videokundgebung: Samstag, 17.09.2016, 19 Uhr

Am Vorabend einer absurden Wahl – denn wer vertritt uns besser als wir selbst – macht Karla Pappel/Media Spree versenken eine Videokundgebung. Alle Menschen die den Film noch nicht gesehen haben, haben jetzt die großartige Chnace es zu tun.

Ort: Lohmühlenstraße Ecke Kiefholzstraße unter der Hochdamm-Brücke

 

Zwei kleine Vorfilme zum Thema „Mediaspree versenken!“ und Dokumentarfilm: „Verdrängung hat viele Gesichter“

 

Inhalt des Dokumentarfilms:

Fünf lange Jahre hat der Film exemplarisch für Berlin in Alt-Treptow die Verdrängungsprozesse akribisch dokumentiert. Mieterhöhungen, Neubauten und Eigentumswohnungen bilden den Hintergrund. Existenzängste, finanzielle Not, Traurigkeit, Wut und auch Widerstand verdichten den Film zu einem sozial berührenden Erlebnis. Der abstrakte Begriff „Gentrifizierung“ wird fast nebenbei entkleidet. Und in dem Film sieht man auch gut wer diejenigen sind, die hier die Mieten in die Höhe getrieben haben.

Kommt vorbei zum Filmabend! Mit Chips und Popcorn.

Samstag, 17.09.2016, 19 Uhr, Lohmühlenstraße Ecke Kiefholzstraße unter der Hochdamm-Brücke

 

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WIr wissen nicht ob wir weinen oder lachen sollen…

Plötzlich wird ein Bauboom entdeckt in Alt-Treptow. Ach… Das schockiert uns ja doch nun sehr. Wo kommt der denn nun plöztlich her? Auf ein Mal bauen Investoren Wohnungen, die sich keiner mehr leisten kann. Und niemand macht was dagegen. Also macht das „Sozialbündnis“ und die Kungerkiez-Ini erstmal eine Veranstaltung dazu. Einige Experten werden uns erklären was nun plötzlich so in Alt-Treptow los ist.

Brauchen wir das? Worum geht es hier eigentlich? Und wieso eine Veranstaltung, die viele Jahre zu spät kommt? Und sowieso nur eine ewige Wiederholung ist… (mehr …)

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Eine lautstarke bunte Rad-Demo mit über 150 Menschen fuhr letzten Montag durch Alt-Treptow, mit der Forderung nach einem sofortigen berlinweiten Umwandlungsstopp. Sie wurde kiezübergreifend initiiert und führte durch Kreuzberg, Neukölln und Treptow. Auch aus Schöneberg und Prenzlauer Berg waren Mieter_innen gekommen, um die Forderung unterstützen. Ankommen-der-Rad-Demo Es wurden u.a. vier verschiedene Häuser der Ber­lin Aspi­re Real Es­ta­te angefahren. Die Karl-KungerStr. 26 war eines. Die Leute aus dem Haus freuten sich und Anwohner/innen an den Fenstern und auf der Straße zeigten sich solidarisch während der Zwischenkundgebung vor dem Haus. (mehr …)

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Mit 50 bis 70 Leuten trotzten wir am 11.5. dem wechselhaften Wetter an der Beermannstr 22. Dort sollen mehrere Wohnhäuser der Autobahn 100 weichen. Der geplante Abriss durch die SPD-Betonfraktion und deren korrupte Seilschaften in die Bauwelt und Wirtschaft sind ein Skandal. (mit Fotos)

Um die BewohnerInnen zu treffen, die nachts zum Teil nicht mehr schlafen können, haben wir zusammen mit „Robin Wood“ und der „Initiative A100 stoppen“ mehrere Theaterstücke vor den bedrohten Häusern gezeigt. Denn diese Menschen wissen nicht wohin sie ziehen sollen und bekommen auch nur minderwertige Ausweichangebote zugewiesen und sowieso keine Abfindungen angeboten. Der Senat versucht Druck auf die letzten BewohnerInnen zu machen – denn er möchte vollendete Tatsachen schaffen. (mehr …)

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Seit gestern Grenzallee gesperrt – die A 100 kommt.

Und jetzt kommt auch noch Hölmer  (A 100 Befürworter) in den Kummerkiez.

Eingeladen wurde Hölmer (Baustadtrat, SPD) nicht von den Baugruppen und auch nicht von den EigentumswohnungsbesitzerInnen und auch nicht auf die Immobilienmesse – Nein, zu der grotesken Veranstaltung hat die Kummer-Kiez-Initiative geladen.

„ …Wer perspektivisch nicht bereit ist 10 -12 Euro pro Quadratmeter zu zahlen, wird es im Quartier schwer haben.“ Tagesspiegel vom 17.8.2012

Wer diesen Spruch loslässt hätte eigentlich Hausverbot und Teer und Federn im Kummerkiez verdient. Auch ist von Herrn Hölmer bekannt, das er nicht glaubt, dass Menschen das Recht haben, zu wohnen, wo sie wohnen wollen. Außer sie haben Geld. Für ihn ist das „Recht auf Wohnen“ nicht an Orte gebunden wo man schon lange lebt. Ein echter Sozialdemokrat eben.

Wie kommt man nun dazu eine solche Figur in die Kummer- Kiez-Initiative einzuladen.

  1. Weil man die Kummer-Kiez-Initiative für die Dorfkirche hält
  2. Weil man ein guter Untertan ist, der ganz demokratisch auch mit dem schlimmsten Akteur der Verdrängung noch kuscheln würde – sprich mit ihm „konstruktiv“ debattieren möchte
  3. Weil man weit weg von der Realität rumschwebt und nicht wahrhaben will, das man solche wie Hölmer zum Teufel jagen müsste. Weil ER Mieterhöhung und Verdrängung als Sozi und Baustadtrat stützt und vorantreibt.
  4. Weil man sich nicht dafür interessiert was nur ein paar Meter weiter weg passiert – nämlich das Hölmer eine Luxusbebauung am Spreeufer durchzusetzen gedenkt.

Nein, Schlimmer noch. Man bietet diesen politischen Schweinereien eine Bühne auf der er sich über den Milieuschutz rhetorisch ausmären darf. Und man verarscht die Leute in dem man ihnen die Hoffnung macht, das selbst bei Einführung des Milieuschutzes für Alt-Treptow, die armen Leute geschützt wären, bzw. nicht weiter verdrängt würden …

So ein armseliger Quatsch. Willkommen zur Farce am Mittwoch den 26.2 in der Kummer-Kiez-Initiative

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Karl Kunger wurde am 2 Februar 1901 geboren. Am 18. Juni 1943 ermordeten ihn die Faschisten.

Eine Würdigung aus Sicht und eine aktuelle Einordnung der Person Karl Kunger von Karla Pappel

Nach dem Besuch der Volksschule war er als Hilfsarbeiter in einem Lichtenberger Betrieb. Hier setzte er sich für die Unterstützung politischer Gefangener und streikender Arbeiter ein. Von 1935 bis 1938 schleuste er gefährdete Personen über die tschechoslowakische Grenze. (mehr …)

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Wir freuen uns …

Die nächste Baugruppe setzt zum Sprung auf den Kiez an …

Verdrängung hat viele Gesichter – Die Architektin Ostwald z.B. betrachtet Alt-Treptow als ihren Kiez in dem sie wildert. Schöne, verwilderte Grundstücke wie das am Schmollerplatz haben die Mittelschichtsyuppies bereits zubetoniert. Während die Baugruppe „Gartenhaus“ in der Krüllsstr. um Ralf Grossbongardt, Claudia Ostwald, Till Degenhart, Christian Schöningh  u.a. im Frühjahr bauen will greift die ehemalige Immobilienfondmanagerin schon nach den nächsten Grundstücken im (mehr …)

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Nachdem das Gelände des einstigen Dorfplatzes für mehr als ein Jahr ungenutzt brachliegen musste, (mehr …)

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„Wenn man lange genug alles falsch gemacht hat, hat man´s am Ende richtig gemacht“. Dieser wunderbare Satz muß wohl als Leitspruch für Herrn Schöningh herhalten. Er hängt gerahmt in dessen Architekturbüro an der Köpenicker Strasse 48/49 D mit Blick auf die Spree. Der Architekt steht für Pionierprojekte der Verdrängung (Baugruppen) durch Aufwertung im Kunger-Kiez aber auch in Mitte z.B. mit seinem Eigentumshaus in der Steinstrasse 27.

Im Karl-Kummer-Kiez baute er mit Till Degenhardt die nach wie vor umstrittenen Eigentumshäuser  „Zwillingshaus“ und „KarLoh“. Beide planen nun einen weiteren  Anschlag auf den Kiez – die Baugruppe „Gartenhaus“ in der Krüllstrasse – gemeinsam mit  Ralf Großbongart und Claudia Ostwald, die ihrerseits das Grün des Schmollerplatz 1 zerstörten mit ihren Eigentumsneubauten.  Mit diesen Eigentumsbauten werden die alten AnwohnerInnen verdrängt. Durch die Aufwertung wird der Kiez zu einem Prenzelberg umgewandelt, in der viele MieterInnen zunehmend unter Druck geraten. Obwohl Herr Schöning sich mit einer soziales Aura umgibt, um die ökoalternative Mittelschicht für seine Baugruppen zu gewinnen, schert er sich und sein Architekturbüro wenig um die Kritik an dererlei Eigentumsneubauten. Schließlich sind Baugruppen eine lukrative Geschäftsidee und eine neoliberale Mittelschicht gibt es wie Sand am Meer.

Im Gegenteil, man spendete mal eben vor einiger Zeit 1000,- € an Carsten Jost der die „Initiative Media Spree versenken“ dominierte. Man wollte nämlich am Spreeufer bauen, das Kiki-Blofeld (eine Strand-Bar) vertreiben und erkaufte sich so das politische Wohlwollen einer Initiative, die sich gegen die Uferbebauung einsetzte. Carsten Jost, von der sich die reorganisierende Initiative „Mediaspree versenken“ zu Recht wegen Veruntreuung von Geldern trennte und nun erholt, ist politisch gesehen Geschichte.

Nur was die „politische Landschaftspflege“ betrifft – im Volksmund auch Korruption genannt – wird Herr Schöningh entgegengesetzen Gerüchten zufolge nicht wie der Bundespräsident aus dem Amt scheiden. Und schon gar nicht nach Paderborn zurückgehen. Eigentlich macht man alles falsch, doch man hat ja den schönen Sinnspruch im Büro an dem man sich festhalten kann.

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