Posts Tagged ‘Zwillingshaus’

Wir haben einen lustigen Beitrag im Netz gefunden vom 1.April 2023. Weil hier auch einige Baugruppen im Kiez fleißig Werbung gemacht haben für die Markthalle 9 (zum Beispiel Zwillingshaus in ihren großen Fenstern , Lohmühlenstr.) ist es ein doppeltes Vergnügen den Text nachzudrucken.

Mehrere Soldaten in Uniform der AG „Friss & Stirb“ des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrats Berlin“ verteilten in ungefähr zwanzig Minuten bis zu 200 Flyer in der dicht gedrängten Markthalle. „Umzug nach Kiew“, erklärte der Flyer, und weiter: „Waffen und Biofood gehen zusammen“. Erschrocken, irritiert nahmen viele Leute den Flyer entgegen. Manche kommentierten die Schließung sogar. „Oh nein!“, zählte zu den häufigsten spontanen Äußerungen, meist von Frauen. Männer zeigen nicht so sehr ihre Gefühle spontan, aber der besorgte Blick auch hier. Interessant hierbei: Keiner schien sich zu wundern, wieso eigentlich Militärs in der Markthalle, uniformiert und mit Stahlhelm auf dem Kopf, den Flyer auf deutsch, englisch oder russisch anboten.

Die Marktleitung aber war sofort zur Stelle: Sie diskutierte mit einigen Militärs und dem Begleitpersonal die Gefechtslage, und wollte die Verteilung sofort unterbinden – mit der Drohung: „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei“. Die Marktleitung hatte dabei nicht mit dem Durchhaltewillen unseres Kommunikationskommandos gerechnet. Es folgte ein erbitterter, verbaler Stellungskampf zwischen dem „uniformierten“ Lotterhaufen des Antimilitarismus auf der einen Seite und einem Mitgründer der Markthalle 9 in seiner Eigenschaft als „Öko-Offizier der neuen grün-konservativen Kriegs- und Gentifizierungsgewinnler*innen” auf der anderen Seite.

 
Auf verhandlungsbereite Argumente wie: „Das ist eine satirische Aktion und von der Kunstfreiheit gedeckt.“, und „Das hier ist ein politischer Ort, auf dem auch Kontroversen ausgetragen werden sollen“, folgten Argumente wie: „Wir machen hier Lebensmittelpolitik. Uns interessieren hier nur Lebensmittel.“ sowie „Wir übernehmen soziale Verantwortung, hier arbeiten bis zu 300 Leute.“ Angesprochen darauf, wie sich die soziale Verantwortung auf das unmittelbare Umfeld der Markthalle, auf die Menschen, die z.B. im gekündigten Aldi einkauften, auswirkt oder auf die auch mit der Nähe zur Markthalle begründeten steigenden Mieten, gab es ein erstes Zucken an den Mundwinkeln. Und es wurden schärfere Geschütze aufgefahren: Mit Sätzen wie, „Ihr seid selbstgerecht, stellt euch über andere“, wurde der Verhandlungstisch angesägt und mit dem nun mantraartig wiederholten „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei.“ letztendlich zerbrochen. Auch ein beschwichtigender Anruf eines Marktstandes bei der Marktleitung wurde mit „Ich will die hier nicht haben. Die müssen den Ort verlassen oder wir rufen die Polizei“ abgeschmettert. Da die Markthalle  offensichtlich nicht verhandlungsbereit war, war unsere Antwort: „Kein Problem, ruft doch die Bullen.“ Das aber wollte man dann doch nicht. Bullen in der Markthalle machen  sich nicht so gut. Stört das selige Fressgelage. – Während dessen verteilten die anderen Soldaten sowieso munter weiter.

Und auch das ist interessant zu berichten: Viele Menschen waren so sehr auf das Konsumieren, auf das Sehen und Gesehen werden fokussiert, auf die Selfies und die Fressstände, dass wir, die AG „Friss & Stirb“, sie wie Wesen in einer Parallelwelt wahrnahmen. (Sieht man von einigen wenigen Betreiber*innen von Ständen ab. Und ein paar verirrten Besucher*innen.) Es war wie eine Mischung aus Lindners Hochzeitspublikum auf Sylt, erlebnishungrigen Touris, die die Stadt zerstören mit ihrer „Party,Party,Party“-Laune und die Anwohner*innen aus ihren Eigentumswaben, die gerne grün, öko und gute Menschen sein wollen. Nur die Ankündigung der Schließung der Markthalle 9 riss das Publikum aus ihrem Hamsterrad heraus – nicht aber unsere Uniform.

Während die erste Aktion am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg (LINK siehe entweder hier: https://antikrieg.blackblogs.org/aktuelles-aktionen/* oder hier: https://kontrapolis.info/9378/) zu viel mehr erkennbarer Kontroverse geführt hat und das olivgrüne Marktpublikum erfolgreich aus der Reserve lockte, war in der Markthalle 9 eine seltsame Reserviertheit, ein konsumistischer Autismus, eine fast schon tragische Unbeteiligtheit an der realen Welt erkennbar. Es war, als zerstörst Du Einigen einen naiven Traum, eine Illusion von einem Märchenland der guten Laune, des guten Essens, des Dazugehörens, und des Friedens und da paßte der Krieg, die Soldaten und die Schließung nicht in den Wohlfühlevent hinein.
Denn zum Glück: Zwangsgeräumt wird woanders und die Geschütze der deutschen Waffen donnern auch woanders. Und die schreienden Ukrainer oder Russen in ihren Gräben hörst Du auch nicht. All das betrifft uns nicht. Die Hände machen sich andere dabei schmutzig, „unsere Freiheit“ des Eigentums zu verteidigen.

„Die Markthalle 9 schließt. Infos auf deutsch oder englisch?“ Plopp – ganz kurz ein Schreck im Gesicht. Als hätten sie gerade erfahren, dass es keinen Osterhasen gibt. Sie haben den Flyer alle erst einmal ernst genommen.
Wir haben ihnen nicht verraten, dass „1.April“ ist. Spaß muss sein. Wenn sie das Flugblatt bis zu Ende gelesen haben, werden sie schon von selbst drauf gekommen sein.

Ob der Aufwand im Verhältnis zu der Aktion stand, ist immer so eine Sache. Wir denken es war super, dass wir das gemacht haben. Wir fanden es richtig, die Leute zu konfrontieren, die sich in ihrer Ökowohlfühlblase eingerichtet haben und ihnen zu zeigen, dass es da doch einen „klitzekleinen“ Widerspruch gibt.

Wir finden wichtig, dass Krieg und Gentrifizierung nicht weiter getrennt voneinander behandelt werden. Man kann nicht gegen Preiserhöhung und Inflation kämpfen und negieren, dass es einen russischen Angriffskrieg gibt, der mit Teuerungen in einem Zusammenhang steht.
Dass auch dieser Krieg wiederum mit einer Militarisierung hierzulande beantwortet wird und dass Krisen immer zulasten der Ärmsten gelöst werden, ist eine Binsenweisheit. Aber sich nur hier auf soziale Missstände zu konzentrieren und sich nicht gegen den russischen Angriffskrieg, den ukrainischen Nationalismus und die Nato-Interessen gleichermaßen zu verhalten, ist nur Wasser auf den Mühlen des Regimes von Putin, die sich über innere Widersprüche in Deutschland die Schenkel klopfen, während das Regime gleichzeitig die Ärmsten an der Front verheizt. Wie die andere Seite natürlich auch. Denn auf jeder Seite eines Krieges werden vor allem nicht die Reichen krepieren, nicht die Offiziere, nicht die Rüstungsmanager, nicht die Minister.

Wir haben bewusst Gentifizierung und Krieg zusammen gebracht, weil: Die Markthalle 9 muss verschwinden, die Touristenbusse und die gepanzerten SUV müssen weg, die Gentrifizierer*innen gehören vom Kreuzberger Pöbel verjagt und können sich in der Ukraine zerschießen lassen. Dann würde hier Platz frei werden für russische und ukrainische Deserteure und Deserteure der NATO. Und für die vielen Refugees, die gerade über das Mittelmeer kommen. Wir würden die ukrainische Fahne im Zentrum der Markthalle 9 natürlich abnehmen, weil wir auf jeden (!) Nationalismus scheißen.

Es war ein Spaß, die hippe Konsumkultur zu stören und den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, dass sie als Konsument*innen der Markthalle 9 von uns als Angreifer wahrgenommen werden. Hier kämpfen sie mit teurem Biofood gegen die Existenz der Ärmsten und in die Ukraine pumpen sie Waffen, um sich moralisch freizukaufen davon, dass sie nichts gegen Kriege haben, weil damit letztendlich auch ihr Bio Chai Latte verteidigt wird. Wenn es nicht direkt sie betrifft. Wenn er ein „gerechter“ Krieg ist. Und weil man ja als Deutsche den Faschismus verhindern müsse, ist das gerade zu die Verantwortung, Waffen zu liefern. Das sei ja die Lehre aus dem deutschen Faschismus. Ist doch logisch. Und natürlich sind Waffenlieferung purer Feminismus (sterben ja vor allem die Männer in den Gräben und in den Panzern, haha).

Als Anarchist*innen sind wir gegen jeden Krieg und für eine antimilitaristische und antifaschistische Antikriegsbewegung in jedem Land. In Deutschland. In Russland. In der Ukraine. Anders wird Krieg nicht gestoppt.

Wir haben im Anhang das Flugblatt auf Deutsch, Englisch und Russisch angefügt. Das wir nur ein russisches Flugblatt übersetzt haben, ist kein inhaltliches Statement. Wir haben die ukrainische Übersetzung nicht mehr geschafft. Wichtig war vor allem den Flyer auf Deutsch und Englisch zu verteilen, weil in der Markthalle 9 kein türkisch oder arabisch als zweite Sprache gesprochen wird, auch kein Romani oder polnisch, sondern zur Hälfte Deutsch, Schwäbisch (haha) und Englisch.

ANHANG:

FLUGBLATT AUF DEUTSCH, ENGLISCH, RUSSISCH

FRAGEBOGEN

Flugblatt auf deutsch:


MARKTHALLE 9  
Wir schliessen !

Die „Markthalle 9“ als Lebensmittel-Punkt in Kreuzberg hatte sich zum Ziel gesetzt, zu zeigen wie „Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ in der Stadt möglich sein kann: im respektvollem Umgang mit finanzkräftigen Menschen, regional- und saisonal-betont und verbunden mit lokaler Wertschöpfung, ohne moralinsaure Grenzen nach oben. Mit der Wiederaneignung der Halle als lebendigen Ort im Quartier haben wir ernst gemacht.

Als wir, mit Unterstützung der Grünen, die „Markthalle 9“ mit exklusiven Eventfood als Motor der Erneuerung und Gentrifizierung in Kreuzberg durchsetzten, hätten wir auch nicht geglaubt, dass die Armen im „Kiez“ diese Kröte schlucken würden. Selbst als Touristenbusse und gepanzerte SUVs die Straße eroberten, hat der Pöbel nicht reagiert. Diesen Krieg haben wir -vorerst- gewonnen. Nun ziehen wir weiter. Ein Sieg reicht uns nicht.

„Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ jetzt in Kiew. Wir werden mit der Markthalle 9 in die Ukraine umsiedeln. Wir gehen an die Front.  Denn Waffen und Biofood gehen zusammen. KRIEG IST FRIEDEN.

Eine ukrainische Fahne in der Markthalle 9 aufzuhängen reicht uns nicht mehr. Der Chai Latte wird jetzt in Kiew verteidigt. Bei unserer Umsiedlung in die Ukraine erhalten wir politische Rückendeckung aus der Partei „Die Grünen“.

                                                           
Expads, Startups, Hippster und Mitglieder der Grünen und finanzkräftige Besitzer einer Eigentumswohnung im Quartier sind herzlich eingeladen. Eröffnungsfeier am 1. Mai in Kiew, Taras Shevchenko Boulevard  9, 01032 Kiev. Die glücklichen Umstände ermöglichen auch  Kleinkaliberschießen für Männer (Jungs ab 16 Jahre im Beisein eines Erziehungsberechtigten) in   einer ehemaligen Kegelbahn, während gleichzeitig für die ganze Familie luxuriösen Einkäufe im Obergeschoss möglich sind.
                         

Das Kleingedruckte (für Zuhause mit der Lupe):
So wie die „Markthalle 9“ keine Gentrifizierung betreibt, so ist dieser Flyer kein Fake. So wie Putin, Bearbock, Biden, Seljenski alle kein Blut an den Händen kleben haben, so schaffen noch mehr ermordete Soldaten und noch mehr Waffen auf allen Seiten Frieden. So wie wir auch weiterhin eine geile Wohlfühlmarkthalle 9 anbieten werden, die arme Menschen strukturell ausschließt, sind wir auch für jeden Krieg zu haben, wenn er unseren Interessen dient. Das ist doch einleuchtend. April, April!
Satire ist wenn man trotzdem lacht: Wir fordern alle Grünwähler*innen auf, in die Ukraine umzusiedeln um Platz zu schaffen in einem gentrifizierten Kreuzberg. Platz für Deserteure aus Russland, der Ukraine und aller Welt. Wir fordern auch alle AFD-Wähler auf, in die russische Föderation umzusiedeln. Um Platz zu schaffen für alle, die sie hassen:  Zum Beispiel Menschen auf der Flucht vor Hunger und Elend aus Asien und Afrika. Wahlweise können die Kriegsbefürworter der Grünen und der AFD aber auch gerne an der russischen-ukrainischen Frontaufeinander schießen, in diesem Fall stimmen wir Waffenlieferungen zu. Gegen jeden Krieg. In jedem Land. „Nie wieder Krieg“ heißt „Nie wieder Krieg“. Waffen global zerstören!        

Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb
Offener Austausch und Diskussion jeden 3. Montag im Monat, 19.00 im NewYorck/Bethanien Südflügel

Flugblatt auf english


MARKTHALLE 9  
We are closing !

Markthalle 9 is a vital grocery market in Kreuzberg that startet with the goal to show how “eating differently” and “shopping differently” can be possible in ­the city: by dealing respectfully with people with more than enough money, with an emphasis on selling regional and seasonal produce and without any self-righteous prejudices to people of higher status. We were serious with the reappropriation of the hall as a lively space in the neighborhood.

We would not have believed that the poor in the “Kiez” would bite the bullet when we, supportet by the Greens, pushed the „Markthalle 9“ with its exclusive Eventfood-happenings through to be the flagship of renewal and gentrification in Kreuzberg. Even as tourist buses and armored SUVs conquered the street, the mob did not react. We have won this war – for the moment. But now we are moving on. One victory is not enough.

“Eating differently” and “shopping differently” now in Kiev.
Markthalle 9 will relocate to Ukraine. We are going to the front. Weapons and organic food go hand in hand. WAR IS PEACE.

Hoisting an Ukrainian flag in Markthalle 9 is no longer enough. Now we will defend our Chai Latte in Kiev. During our relocation to Ukraine we receive political backing from the “The Green Party”.

                                                           
Expads, start ups, hippsters and members of the Green Party as well as financially strong owners of a condominium in the neighborhood are happily invited to join us. Opening ceremony on May 1 in Kiev, Taras Shevchenko Boulevard 9, 01032 Kiev. Due to lucky circumstances small caliber shooting will be possible for men (boys over 16 years old in presence of a parent) in a former bowling alley. At the same time the whole family could  go for a luxurious shopping trip on the upper floor.
                         

The fine print (read at home with a magnifying glass):
Just as Markthalle 9 is not gentrifying, this flyer is not fake. Just as Putin, Bearbock, Biden, Seljenski do not have no blood on their hands, more murdered soldiers and ever more weapons for any side will create peace. Just as we will continue to be an awesome feel-good Markthalle 9 that structurally excludes poor people, we are also up for any war if it serves our interests. That makes sense, doesn’t it? Happy April Fool’s Day!
Satire is when you laugh anyway: We ask all Green Party voters to move to Ukraine to make room in a gentrified Kreuzberg. Room for deserters from Russia, Ukraine and the rest of the world. We also call on all AFD voters to resettle in the Russian Federation. To make room for all those who hate them: E.g. people fleeing hunger and misery in Asia and Africa. Alternatively, the war supporters of the Greens and the AFD are welcome to happily shoot at each other on the Russian-Ukrainian front, in which case we would agree to arms deliveries.
Against every war. In every country. “No MoreWar” means “No More War”. Destroy all arms everwhere!
Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb

Open exchange and discussion every third Monday/month, 7pm, NewYorck/Bethanien Südflügel.

Flugblatt auf russisch


Markthalle 9  
Мы закрываемся!

Markthalle 9 как точка питания в Кройцберге поставила перед собой цель показать, как в городе можно “питаться по-другому” и “делать покупки по-другому” : в взаимнопонимании с имущими людми, в гармонии с региональными и сезонными товарами, и походящее к местной добавленной стоймости без ограничений в заявленной но поверхностной этике. Мы серьезно отнеслись к перепрофилированию зала как оживленного места в районе.

Когда при поддержке “зеленых” мы проталкивали “Markthalle 9” с исключительно органическими продуктами питания как двигатель обновления и джентрификации в Кройцберге, мы не верили, что бедняки этом районе проглотят эту горькую пилюлю. Даже когда на улице появились туристические автобусы и бронированные SUV, толпа не отреагировала. Мы выиграли эту войну – на данный момент. Теперь мы идем дальше. Победы для нас недостаточно.

“Ешьте по-другому” и “делайте покупки по-другому” теперь в Киеве. Мы переедем в Украину вместе с Markthalle 9. Мы отправляемся на фронт.  Потому что оружие и биопродукты идут вместе. ВОЙНА – ЭТО МИР.

Нам уже недостаточно вывесить украинский флаг в Markthall 9. Чай Латте теперь защищают в Киеве. Когда мы переедем в Украину, мы получим политическую поддержку от партии “Зеленые”.

                                                           
EПриглашаются экспады, стартапы, хипстеры, члены “Зеленых” и крупные владельцы квартир по соседству. Церемония открытия 1 мая в Киеве, бульвар Тараса Шевченко 9, 01032 Киев. Удачное стечение обстоятельств также позволяет вести малокалиберную стрельбу для мужчин (юноши от 16 лет в присутствии опекуна) в бывшем боулинг-клубе, а наверху можно совершать роскошные покупки для всей семьи.
                         

Мелкий шрифт (на дому с лупой):
Как Markthalle 9 не джентрифицируется, так и эта листовка не фальшивка. Так же, как у Путина, Бирбока, Байдена, Зеленского нет крови на руках, так и больше убитых солдат и больше оружия со всех сторон создают мир. Точно так же, как мы будем продолжать предлагать возбужденный “Маркет-Холл 9”, который структурно исключает неумущих людей, мы также готовы к любой войне, если она служит нашим интересам. В этом есть смысл, не так ли ? Дурак, дурак первого апреля !
Сатира – это когда вы все равно смеетесь: мы призываем всех избирателей “зеленых” переехать на Украину, чтобы освободить место в джентрифицированном Кройцберге. Место для дезертиров из России, Украины и всего мира. Мы также призываем всех избирателей AFD переехать в Российскую Федерацию. Чтобы освободить место для всех тех, кого они ненавидят:  Например, беженцам от голода и несчастий из Азии и Африки. В качестве альтернативы сторонники войны из “Зеленых” и AFD могут стрелять друг в друга на российско-украинском фронте, в этом случае мы согласны на поставки оружия. Против любой войны. В каждой стране. “Никогда больше войны” означает “никогда больше войны”. Уничтожаем оружие во всем мире !         

Временный анархистский антивоенный совет Берлинa (группа ’’Жри и умри’’)

Ein ebenfalls verteilter Fragebogen:

                                   
1. Wann und wo haben mehr Waffenlieferungen zur schnellen Beendigung des Krieges geführt?
a) Jemen      b) Syrien      c) Afghanistan

2. Wieviele Menschenleben haben die Waffenlieferungen in die Ukraine konkret gerettet?
Schätzen Sie:

3. Wieviele Waffen müssen noch geliefert werden, damit der Krieg schnell beendet werden kann?
Schätzen Sie:

4. Welche Waffen und wieviel mehr davon müssen noch geliefert werden, damit sie Frieden bringen?
a) 10 Leopardpanzer          b) 500 Panzer + 100 Kampfjets        c) 1 einzige Atombombe

5. Welche Panzermunition ist gesünder für Mensch und Umwelt?
a) abgereichertes Uran     oder     b) Wolfram  

6.Welche Effekte des Waffeneinsatzes für den Frieden sind akzeptabel?
a) Langsames qualvolles Sterben durch Verbluten
b) erhöhte Krebsraten in Regionen von Waffeneinsätzen viele Jahre nach einem Krieg
c) erhöhte Krebsraten bei Soldat*innen
d) PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom) von zum Kriegsdienst verpflichteten Menschen
e) verseuchtes Wasser und Böden
f) zerstörte Infrastruktur

7. Wieviele Menschen müssen noch sterben, damit der Krieg beendet werden kann?
a) 0             b) 100              c) 100.000            d) anders:          e)“bis zum letzten Ukrainer”

8. Wieviele Menschen sind es wert zu sterben (z. B. durch einen Bauchschuss mithilfe eines deutschen Qualitatsprodukts), damit die Ukraine den Krieg gewinnt?
Nennen Sie eine absolute Gesamtzahl:
Davon Anteilig im Alter von (bitte in Prozenten angeben:)
 0-12:
13-18:
19-30:
31-50
51-67
68-100

9. Wen würden Sie persönlich am ehesten opfern im Kriegsseinsatz für unsere Werte?
Kreuzen Sie bitte an, wen sie bereit sind, im Krieg zu opfern:
   den Vater           den Lebensgefährten        den Bruder         den Cousin         den Onkel        den Sohn

10. Wer hat das größte Interesse, dass Krieg geführt wird?
a) Arme Menschen (das “einfache” Volk)        b) Rüstungsindustrie       c) Politiker*innen

11. Wer rettet mehr Menschenleben?
a) ein toter Soldat (zum Kriegsdienst verpflichteter)
b) Kriegstdienstverweigerer

12. Wenn mein Kind sich mit einem anderen Kind schlägt und es bereits wiederholt angegriffen wurde (geschlagen, gequält, gemobbt)…
a) gebe ich ihm ein Messer, damit es sich gegen den*die Angreifer wehren kann und schnell Frieden einkehrt
b) besorge ich Baseballschläger für alle Freund*innen, damit sie gemeinschaftlich den*die Agressoren außer Gefecht  setzen können
c) sage ich meinem Kind, wenn das nicht aufhört, komme ich selber und zeige dem anderen Kind mal, wo es langgeht
d) gehe ich dazwischen und versuche zu vermitteln

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Wir erinnern uns noch als die erste Baugruppe Zwillingshaus ein Plakat in ihr Fenster hängte und die Eröffnung der Markthalle als öko-fress-Meile bewarb. Das ist schon einige Jahre her. Und schon damals war klar, wessen Geistes Kind die Halle wird. Nun ist die Halle politsiche immer umkämpfter und eine Initiative ruft auf zu Demo.

Wir zitieren:

„Kiez-Demo Kreuzberg 36

Gegen hohe Mieten, Verdrängung und Vertreibung! Gentrifizierung & Touristifizierung stoppen! Immobilien-Konzerne enteignen, weg mit AirBnB! Bedrohte Projekte verteidigen! Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle!

Donnerstag, 5.12.19, 19:30 Uhr

Eisenbahnstraße 41 (vor dem Eingang Markthalle 9)

Seit Jahren explodieren die Mieten in Kreuzberg 36, wie auch in vielen anderen Teilen Berlins. Einwohner*innen mit geringem Einkommen, kleine Gewerbebetriebe und soziale Einrichtungen werden verdrängt. Aus bezahlbaren Mietwohnungen werden schicke Lofts, wo gestern noch die Kita war ist plötzlich ein Luxus-Restaurant, statt dem Schreibwarenladen gibts nun ein Designergeschäft für teure Klamotten, und aus dem Handwerksbetrieb werden überteuerte Büroflächen.

Die Verdrängung wird verschärft durch die Tourismus-Industrie, etwa AirBnB. Immer mehr Wohnflächen auch in Kreuzberg 36 werden zu hochprofitablen Ferienwohnungen umgewandelt. Da kostet die 2-Zimmer-Wohnung dann mal locker 150 Euro – pro Nacht.

Die einen verdienen prächtig an der Entwicklung, viele anderen können sich das Leben im Kiez nicht mehr leisten und werden verdrängt. Neben Mieter*innen von Wohnraum sind auch diverse alternative Projekte, kleine Gewerbebetriebe und soziale Einrichtungen akut bedroht: die Kollektivkneipe Meuterei in der Reichenberger Straße, die Gewerbebetriebe in der Lausitzer Straße 10/11, die Kita in der Eisenbahnstraße, der Privatclub im ehemaligen Postgebäude, der Wagenplatz und die Projekte auf dem Ratibor-Gelände, und weitere. Und wo bis vor kurzem die Post war ist schon heute ein „Start Up Zentrum“.

Wir haben die Schnauze voll. Wir wollen ein gutes Leben für alle ohne Angst in Kreuzberg 36 und überall: ohne Angst vor Mietsteigerungen und Zwangsräumung, ohne Angst vor Verdrängung und Vertreibung, ohne Angst vor Gewalt durch Polizei und Sicherheitsdienste, und ohne Angst vor rassistischer oder sonstiger Diskriminierung.

Die Demonstration am 5.12. beginnt an der Markthalle 9. Trotz aller Proteste wollen die kommerziellen Betreiber der Markthalle 9, die schon heute als „rabiater Gentrifizierungsbeschleuniger“ (Berliner Zeitung) funktioniert und zu steigenden Mieten und Verdrängung in der Nachbarschaft beiträgt, weiter aus der Markthalle 9 einen Ort zu machen, an dem nur noch wohlhabende Menschen willkommen sind. Der Aldi-Supermarkt, das letzte Angebot an Nahrungsmitteln für Menschen mit geringem Einkommen in der Markthalle 9, soll verschwinden. Wie einer der Betreiber kürzlich im Interview mit dem RBB erstaunlich offen sagte, gehören Menschen mit geringem Einkommen nicht zur Zielgruppe der künftigen Markthalle 9.

Seit Oktober gibts einen neuen Stand in der Markthalle – exklusive Austern und Hummer. Im November gabs einen Workshop in der Markthalle: „Professionelles Fotografieren von Käse, mit einem Profi-Food-Fotografen“, um schicke Fotos von Käse für „Foodblogs und Instagram“ zu machen, dei Stunden für 50 Euro. Anfang Dezember wird die Markthalle mal wieder für normale Besucher*innen fast komplett geschlossen sein – dann findet hier eine „exklusive Weinmesse“ statt. Der Eintritt kostet für einen Tag 60 Euro.

Da wollen die derzeitigen Betreiber der Markthalle 9 hin: schickes exklusives Essen, exklusive Veranstaltungen mit Eintritt, und exklusive professionelle Käse-Fotos für Instagram. Natürlich ist da kein Platz für Menschen mit geringem Einkommen.

Die Markthallen-Betreiber profitieren von der Entwicklung von steigenden Mieten, Verdrängung und dem Zuzug von Menschen mit hohem Einkommen im Kiez. Sie sind selbst sehr darum bemüht, diese Entwicklung voranzutreiben. Jeden Donnerstag wird in der Markthalle der sogenannte „Street Food Thursday“ veranstaltet, ein Event mit bis zu 10.000 Teilnehmer*innen, ausgerichtet auf Tourist*innen und besserverdienende Menschen. Die Anwohner*innen wurden nicht gefragt und sind schon lange richtig sauer.

Die Initiative „Kiezmarkthalle“ kämpft seit langem für eine „Markthalle 9 für alle statt einer Luxus-Food-Halle“. Diesen Kampf wollen wir unterstützen, wie auch all die anderen Kämpfe um ein gutes Leben für alle hier im Kiez. Wir wollen mit der Demonstration unsere Wut sichtbar machen – sichtbar auch für Menschen mit viel Geld, und auch für Tourist*innen. Deswegen beginnt die Demonstration am Eingang der Markthalle 9, und wird dann mehrmals im Kreis um die Markthalle herum gehen.

Kiez-Demo Kreuzberg 36: Gegen hohe Mieten, Verdrängung und Vertreibung! Gentrifizierung & Touristifizierung stoppen! Immobilien-Konzerne enteignen, weg mit AirBnB! Bedrohte Projekte verteidigen! Kiezmarkthalle statt Luxus-Food-Halle!

Stadteil-Initiative Kreuzberg 36″

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Liebe Menschen,

wie Ihr unschwer mitbekommen habt, kommt von Karla Pappel ja seit gut einem Jahr nichts. Nicht das es nicht viel zu tun gäbe. Der Kiez entwickelt sich für Arme zu einer reinen Katastrophe. Die „Bionadebourgeoisie“ nimmt den Kiez in Besitz. Manche machen einen auf Baumscheibenfest – als gäbe es nicht Dringenderes. Die Kiezgalerie paktiert wie immer mit einer SPD-gefälligen Politik. Und vor der LPG steht (oder sitzt auf ihrem Stuhl, den sie sich mitbringt) eine Romafrau, die durch die Chefs des Bioladens immer wieder vom Ausgang verscheucht wurde. Weil sich die EinkäuferInnen, die mal eben für 100 Euro einkaufen per Karte natürlich, belästigt fühlen. Die Gutmenschen schrieben bis an die zwanzig Mails die Woche, das sie keinen Bock haben, der EU-Armut in die Augen zu schauen. Mit der CSU auf Du und Du sozusagen.

Die Baugruppengentrifizierer bauen jetzt seit geraumer Zeit in der Krüllsstr und im Plänterwald. Die Häuser der Gentrifizierer in der Kiefholzstr. gehen in die letzte Bauphase. Der Inselmarkt ist plattgemacht und neu bezogen. Der Neubau an der Elsenstr. wird für 3000,- € der qm bezogen. Pioniere dieser Entwicklung im Kiez hier waren u.a. die Baugruppen KarLoh und Zwillingshaus. Das Affenhaus hat eröffnet. Große Scheiben zeigen was man hat, was andere nicht haben. Und , und, Und…Menschen mit geringem Einkommen, die wir kennen, haben hier keine Chance mehr eine bezahlbare Wohnung zu finden und müssen den Kiez und ihre Freunde verlassen.

Die ekelhaften Parteien von CDU bis MLPD – die Spinner von der NPD, die Zyniker von Die Partei, die Besserverdienenden von den Grünen, und der SPD-Filz für A100 und teurere Mieten und die Linkspartei mit ihren 8 Jahren Scheiß-Mietpolitik in der Regierung, und die FDP, wer war FDP? – jagten unseren Stimmen nach- und die „Gewählten“ sorgen jetzt dafür das sich die nächsten vier Jahre nichts ändert.
Alberne „Milieuschutzverordnungen“ sollen jetzt in der BVV (BürgerVerarschungsVertretung) zum xten-Mal diskutiert werden. Und wenn das Milieu dann endlich weg ist, wird es auch eine Verordnung zum Schutz der BesserverdienerInnen geben. Der Kiez verödet, verprenzelt auf dümmsten Niveau …Und so weiter und sofort …

Aber wir sind nach vier Jahren im Moment nicht dazu in der Lage weiterhin so viel Kraft aufzubringen wie in den letzten Jahren.
Aber wir überlegen, ob wir mal wieder aktiver werden wollen und können…

Herzlichst Eure Karla Pappel ( Aufgeben gilt nicht)

P.S.: Die mit uns verbundenen Leute an der Fanny Zobel–M.Hoffmannstr. kämpfen weiter gegen den Investor Agromex, der wie zu erwarten in finanzieller Schräglage geraten ist.

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Mit einem wahrhaft christlichen Ziel lehnte der CDU-Fraktionschef Christian Schild bei der hitzigen BVV-Debatte (31.01.2013) den Antrag zur Erhaltungssatzung (Milieuschutz) für Alt-Treptow ab. Denn er wünscht sich „Münchner Verhältnisse für Alt-Treptow“, schließlich sei München eine prosperierende Metropole.

Münchner Verhältnisse – bitte schön Herr Schild – so siehts da aus (einige Auszüge):

  •  Hungern ist die halbe Miete
    Zu teuer sagt das Amt und streicht den Mietzuschuss um 100 Euro. Für den Mann ist das ein existenzielles Problem – denn wer vermietet im teuren München schon an einen Langzeitarbeitslosen? Inzwischen leidet auch seine Gesundheit. (mehr …)

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„Verdrängung hat viele Gesichter“ stand auf dem Dach der ersten Baugruppe Zwillingshaus im Kiez. Das war zu den Anfängen der Stadtteilinitiative hingemalt worden. Den Pionieren der Verdrängung folgten erwartungsgemäß andere Eigentumshäuser: (mehr …)

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„Wenn man lange genug alles falsch gemacht hat, hat man´s am Ende richtig gemacht“. Dieser wunderbare Satz muß wohl als Leitspruch für Herrn Schöningh herhalten. Er hängt gerahmt in dessen Architekturbüro an der Köpenicker Strasse 48/49 D mit Blick auf die Spree. Der Architekt steht für Pionierprojekte der Verdrängung (Baugruppen) durch Aufwertung im Kunger-Kiez aber auch in Mitte z.B. mit seinem Eigentumshaus in der Steinstrasse 27.

Im Karl-Kummer-Kiez baute er mit Till Degenhardt die nach wie vor umstrittenen Eigentumshäuser  „Zwillingshaus“ und „KarLoh“. Beide planen nun einen weiteren  Anschlag auf den Kiez – die Baugruppe „Gartenhaus“ in der Krüllstrasse – gemeinsam mit  Ralf Großbongart und Claudia Ostwald, die ihrerseits das Grün des Schmollerplatz 1 zerstörten mit ihren Eigentumsneubauten.  Mit diesen Eigentumsbauten werden die alten AnwohnerInnen verdrängt. Durch die Aufwertung wird der Kiez zu einem Prenzelberg umgewandelt, in der viele MieterInnen zunehmend unter Druck geraten. Obwohl Herr Schöning sich mit einer soziales Aura umgibt, um die ökoalternative Mittelschicht für seine Baugruppen zu gewinnen, schert er sich und sein Architekturbüro wenig um die Kritik an dererlei Eigentumsneubauten. Schließlich sind Baugruppen eine lukrative Geschäftsidee und eine neoliberale Mittelschicht gibt es wie Sand am Meer.

Im Gegenteil, man spendete mal eben vor einiger Zeit 1000,- € an Carsten Jost der die „Initiative Media Spree versenken“ dominierte. Man wollte nämlich am Spreeufer bauen, das Kiki-Blofeld (eine Strand-Bar) vertreiben und erkaufte sich so das politische Wohlwollen einer Initiative, die sich gegen die Uferbebauung einsetzte. Carsten Jost, von der sich die reorganisierende Initiative „Mediaspree versenken“ zu Recht wegen Veruntreuung von Geldern trennte und nun erholt, ist politisch gesehen Geschichte.

Nur was die „politische Landschaftspflege“ betrifft – im Volksmund auch Korruption genannt – wird Herr Schöningh entgegengesetzen Gerüchten zufolge nicht wie der Bundespräsident aus dem Amt scheiden. Und schon gar nicht nach Paderborn zurückgehen. Eigentlich macht man alles falsch, doch man hat ja den schönen Sinnspruch im Büro an dem man sich festhalten kann.

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Hallo, wir haben wieder was zum Lachen. In dem Pionierprojekt der Verdrängung – die erste Baugruppe im Kiez – sucht eine „Zwillingshäusler-Frau (Lohmühlenstr. 62)“ eine „Mitbewohner/in zur Untermiete für 6 Monate“. Sieht nach Fluktuation aus. (mehr …)

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… gegen Ihre Abwertung treibt im Kunger-Kiez interessante Stilblüten. Eine Bildergeschichte:

Vor der Demonstration am 3.9. war die Baugruppe „KarLoh“ bemüht ihr Haus aufzuhübschen und für die große Demonstration schön zu machen.

Eigentumshäuser schööön machen...

Eigentumshäuser schööön machen…

Das hatte natürlich einen simplen Grund. Man wollte möglichst unauffällig sein wenn die Demonstration am Haus vorbei geht. Die vielen Farbbeutel und Kandinsky-Kleckse mussten also weg (Man streicht natürlich nicht selbst – man lässt streichen, wie es sich gehört). Allerdings die Zettel von Karla Pappel, welche zur Demonstration aufriefen, musste man doch eigenhändig entfernen. So wurde eine Wandzeitung (hier an der Lohmühle) zu den Aktivitäten im Kiez von Baugruppenmitgliedern gezielt abgerissen. Denn darauf waren auch die Auseinandersetzungen mit den Baugruppen dokumentiert. Unfähig sich mit der Kritik auseinanderzusetzen, zerfetzen sie diese lieber. Ein Passant empörte sich, weil die  Zettel runtergerissen wurden.

Nähe des Biokonzerns „LPG“

An der LPG will man natürlich Bio einkaufen und nicht ständig daran erinnert werden, das man für Geld nicht alles haben kann, z.B. eine wohlgesonnene Nachbarschaft. Ratsch, also weg mit dem Zeug…

Orte der Verdrängung

Orte der Veränderung

Und weil die VerdrängerInnen nicht wollen, dass sie identifiziert werden können, haben sie vor allem wie blöd obenstehenden Zettel vor der Demonstration abgerissen. Das war sehr auffällig. Sie kamen aber einfach nicht nach, haha…

"2000,-Euro .wir verdrängen auch gerne

„2000,-Euro -wir verdrängen auch gerne“

Und siehe da; auch die Baugruppe KarLoh wird gleich mal wieder verschönert. Der Spruch hat es in seiner Mehrdeutigkeit in sich. Verdrängen sie die Nachbarschaft durch ihre Pionierleistung – der Errichtung von Eigentumswohnungen, was zum bekannten Anstieg des Mietspiegels beiträgt? Werden sie bald von den Sprayern verdrängt? Oder wollen sie verdrängen, dass sie VerdrängerInnen sind? Wie auch immer, der Spruch musste schnell wieder weg – es sollte ja noch eine Demonstration kommen und da will man ja gut da stehen…

Und nun kommt die Demonstration mit ihren 6000 Menschen durch den Kiez. Mit dabei der Wagen von der Stadtteilinitiative Karla Pappel. Und nun wird es vollends peinlich.Da stehen sie nun, die Pioniere der Verdrängung im Kungerkiez vor ihrem Eigentum und verteidigen sich. Man biedert sich an. Man ist ganz Opfer. Unschuldig. Und natürlich Sündenbock…     Arme Menschen – so wenig Würde.

auch nicht besser

Man sollte mal eine psychologische Studie über BaugruppenmitgliederInnen und ihre blinden Flecken in ihrer beschränkten Denkstruktur untersuchen. Was z.B. versucht uns ein Mensch aus der Baugruppe „Zwillingshaus“ zu sagen, wenn er ein Plakat hält mit: „Entschuldigung, ich lebe auch gerne hier“. Richtig, „Entschuldigung, ich verdränge sie.“ Ein Baugruppenmensch ist laut Dr. Griesam ein „selbstbezogenens System“ – umgangssprachlich  auch „Egoschwein“ genannt, das nur sich und seine Situation wahrnehmen kann und autistisch mit seinesgleichen in Gettos zieht. Seine Wohnumgebung findet er am schönsten wenn wenig MigrantInnen und Hartz IV-BezieherInnen seine Kreise stören. Er kann nicht anders als alles zu einem Prenzelberggetto zu machen. Latte ist sein Lieblingsgetränk und Babys müssen Yoga machen.  In seiner Beschränkung, so Dr. Griesam weiter, kann er auch keinen Satz formulieren, der seine gesellschaftliche Rolle reflektiert.

KarLoh hinter den Kulissen

Nachdem die Demonstration an der Spitze diese Spezie kräftig ausgebuht hatte, zogen sich die BaugruppenmitgliederInnen wieder in Ihre Festung zurück.

KarLoh hinter den Kulissen

Auf dem Rollrasen wurden „therapeutsiche Verarbeitungsstrategien“ und „Traumabewältigung im Kontakt mit der Realität“  nach Dr Griesam angeboten.

Immer wieder willkommen im Kiez!!!

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Unser Buschfunk funktioniert. Ein mit uns sympatisierendes „Baugruppenmitglied“ des Janushauses in der Krüllstrasse in Alt Treptow informierte uns freudig. Nachdem die ersten Baugruppenmitglieder ihren Finanzcheck bei der Umweltbank (!) hinter sich gebracht und in die GbR (Gesellschaft des bürgerlichen Rechts) hineinmanövriert hatten, nun die herbe Enttäuschung. Wird nix mit Eigentum im Kummerkiez. (Schon die zweite Schlappe) Die ausgesprochen unsympatischen und arroganten Baugruppenmitglieder, einschließlich der ArchitektInnen (Schmollerplatz 1 / Zwillingshaus) schauen dumm in die Röhre. Der Eigentümer in Hamburg gibt das Grundstück nicht frei. Unter steuerrechtlichen Vorwänden zog er seine Resevierung zugunsten der Baugruppe zurück.

Kein Grund sich auszuruhen. Aber freuen wird man sich ja wohl dürfen.

Herzlichst Ihre Karla Pappel

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Die EigentumshäuslebauerInnen „Wohnen am Hochdamm“  luden zum Samstagsbrunch. Doch ungebetene Gäste (mehr …)

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