Posts Tagged ‘Gentrifizierung’

Wir haben einen lustigen Beitrag im Netz gefunden vom 1.April 2023. Weil hier auch einige Baugruppen im Kiez fleißig Werbung gemacht haben für die Markthalle 9 (zum Beispiel Zwillingshaus in ihren großen Fenstern , Lohmühlenstr.) ist es ein doppeltes Vergnügen den Text nachzudrucken.

Mehrere Soldaten in Uniform der AG „Friss & Stirb“ des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrats Berlin“ verteilten in ungefähr zwanzig Minuten bis zu 200 Flyer in der dicht gedrängten Markthalle. „Umzug nach Kiew“, erklärte der Flyer, und weiter: „Waffen und Biofood gehen zusammen“. Erschrocken, irritiert nahmen viele Leute den Flyer entgegen. Manche kommentierten die Schließung sogar. „Oh nein!“, zählte zu den häufigsten spontanen Äußerungen, meist von Frauen. Männer zeigen nicht so sehr ihre Gefühle spontan, aber der besorgte Blick auch hier. Interessant hierbei: Keiner schien sich zu wundern, wieso eigentlich Militärs in der Markthalle, uniformiert und mit Stahlhelm auf dem Kopf, den Flyer auf deutsch, englisch oder russisch anboten.

Die Marktleitung aber war sofort zur Stelle: Sie diskutierte mit einigen Militärs und dem Begleitpersonal die Gefechtslage, und wollte die Verteilung sofort unterbinden – mit der Drohung: „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei“. Die Marktleitung hatte dabei nicht mit dem Durchhaltewillen unseres Kommunikationskommandos gerechnet. Es folgte ein erbitterter, verbaler Stellungskampf zwischen dem „uniformierten“ Lotterhaufen des Antimilitarismus auf der einen Seite und einem Mitgründer der Markthalle 9 in seiner Eigenschaft als „Öko-Offizier der neuen grün-konservativen Kriegs- und Gentifizierungsgewinnler*innen” auf der anderen Seite.

 
Auf verhandlungsbereite Argumente wie: „Das ist eine satirische Aktion und von der Kunstfreiheit gedeckt.“, und „Das hier ist ein politischer Ort, auf dem auch Kontroversen ausgetragen werden sollen“, folgten Argumente wie: „Wir machen hier Lebensmittelpolitik. Uns interessieren hier nur Lebensmittel.“ sowie „Wir übernehmen soziale Verantwortung, hier arbeiten bis zu 300 Leute.“ Angesprochen darauf, wie sich die soziale Verantwortung auf das unmittelbare Umfeld der Markthalle, auf die Menschen, die z.B. im gekündigten Aldi einkauften, auswirkt oder auf die auch mit der Nähe zur Markthalle begründeten steigenden Mieten, gab es ein erstes Zucken an den Mundwinkeln. Und es wurden schärfere Geschütze aufgefahren: Mit Sätzen wie, „Ihr seid selbstgerecht, stellt euch über andere“, wurde der Verhandlungstisch angesägt und mit dem nun mantraartig wiederholten „Ihr geht jetzt oder wir rufen die Polizei.“ letztendlich zerbrochen. Auch ein beschwichtigender Anruf eines Marktstandes bei der Marktleitung wurde mit „Ich will die hier nicht haben. Die müssen den Ort verlassen oder wir rufen die Polizei“ abgeschmettert. Da die Markthalle  offensichtlich nicht verhandlungsbereit war, war unsere Antwort: „Kein Problem, ruft doch die Bullen.“ Das aber wollte man dann doch nicht. Bullen in der Markthalle machen  sich nicht so gut. Stört das selige Fressgelage. – Während dessen verteilten die anderen Soldaten sowieso munter weiter.

Und auch das ist interessant zu berichten: Viele Menschen waren so sehr auf das Konsumieren, auf das Sehen und Gesehen werden fokussiert, auf die Selfies und die Fressstände, dass wir, die AG „Friss & Stirb“, sie wie Wesen in einer Parallelwelt wahrnahmen. (Sieht man von einigen wenigen Betreiber*innen von Ständen ab. Und ein paar verirrten Besucher*innen.) Es war wie eine Mischung aus Lindners Hochzeitspublikum auf Sylt, erlebnishungrigen Touris, die die Stadt zerstören mit ihrer „Party,Party,Party“-Laune und die Anwohner*innen aus ihren Eigentumswaben, die gerne grün, öko und gute Menschen sein wollen. Nur die Ankündigung der Schließung der Markthalle 9 riss das Publikum aus ihrem Hamsterrad heraus – nicht aber unsere Uniform.

Während die erste Aktion am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg (LINK siehe entweder hier: https://antikrieg.blackblogs.org/aktuelles-aktionen/* oder hier: https://kontrapolis.info/9378/) zu viel mehr erkennbarer Kontroverse geführt hat und das olivgrüne Marktpublikum erfolgreich aus der Reserve lockte, war in der Markthalle 9 eine seltsame Reserviertheit, ein konsumistischer Autismus, eine fast schon tragische Unbeteiligtheit an der realen Welt erkennbar. Es war, als zerstörst Du Einigen einen naiven Traum, eine Illusion von einem Märchenland der guten Laune, des guten Essens, des Dazugehörens, und des Friedens und da paßte der Krieg, die Soldaten und die Schließung nicht in den Wohlfühlevent hinein.
Denn zum Glück: Zwangsgeräumt wird woanders und die Geschütze der deutschen Waffen donnern auch woanders. Und die schreienden Ukrainer oder Russen in ihren Gräben hörst Du auch nicht. All das betrifft uns nicht. Die Hände machen sich andere dabei schmutzig, „unsere Freiheit“ des Eigentums zu verteidigen.

„Die Markthalle 9 schließt. Infos auf deutsch oder englisch?“ Plopp – ganz kurz ein Schreck im Gesicht. Als hätten sie gerade erfahren, dass es keinen Osterhasen gibt. Sie haben den Flyer alle erst einmal ernst genommen.
Wir haben ihnen nicht verraten, dass „1.April“ ist. Spaß muss sein. Wenn sie das Flugblatt bis zu Ende gelesen haben, werden sie schon von selbst drauf gekommen sein.

Ob der Aufwand im Verhältnis zu der Aktion stand, ist immer so eine Sache. Wir denken es war super, dass wir das gemacht haben. Wir fanden es richtig, die Leute zu konfrontieren, die sich in ihrer Ökowohlfühlblase eingerichtet haben und ihnen zu zeigen, dass es da doch einen „klitzekleinen“ Widerspruch gibt.

Wir finden wichtig, dass Krieg und Gentrifizierung nicht weiter getrennt voneinander behandelt werden. Man kann nicht gegen Preiserhöhung und Inflation kämpfen und negieren, dass es einen russischen Angriffskrieg gibt, der mit Teuerungen in einem Zusammenhang steht.
Dass auch dieser Krieg wiederum mit einer Militarisierung hierzulande beantwortet wird und dass Krisen immer zulasten der Ärmsten gelöst werden, ist eine Binsenweisheit. Aber sich nur hier auf soziale Missstände zu konzentrieren und sich nicht gegen den russischen Angriffskrieg, den ukrainischen Nationalismus und die Nato-Interessen gleichermaßen zu verhalten, ist nur Wasser auf den Mühlen des Regimes von Putin, die sich über innere Widersprüche in Deutschland die Schenkel klopfen, während das Regime gleichzeitig die Ärmsten an der Front verheizt. Wie die andere Seite natürlich auch. Denn auf jeder Seite eines Krieges werden vor allem nicht die Reichen krepieren, nicht die Offiziere, nicht die Rüstungsmanager, nicht die Minister.

Wir haben bewusst Gentifizierung und Krieg zusammen gebracht, weil: Die Markthalle 9 muss verschwinden, die Touristenbusse und die gepanzerten SUV müssen weg, die Gentrifizierer*innen gehören vom Kreuzberger Pöbel verjagt und können sich in der Ukraine zerschießen lassen. Dann würde hier Platz frei werden für russische und ukrainische Deserteure und Deserteure der NATO. Und für die vielen Refugees, die gerade über das Mittelmeer kommen. Wir würden die ukrainische Fahne im Zentrum der Markthalle 9 natürlich abnehmen, weil wir auf jeden (!) Nationalismus scheißen.

Es war ein Spaß, die hippe Konsumkultur zu stören und den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, dass sie als Konsument*innen der Markthalle 9 von uns als Angreifer wahrgenommen werden. Hier kämpfen sie mit teurem Biofood gegen die Existenz der Ärmsten und in die Ukraine pumpen sie Waffen, um sich moralisch freizukaufen davon, dass sie nichts gegen Kriege haben, weil damit letztendlich auch ihr Bio Chai Latte verteidigt wird. Wenn es nicht direkt sie betrifft. Wenn er ein „gerechter“ Krieg ist. Und weil man ja als Deutsche den Faschismus verhindern müsse, ist das gerade zu die Verantwortung, Waffen zu liefern. Das sei ja die Lehre aus dem deutschen Faschismus. Ist doch logisch. Und natürlich sind Waffenlieferung purer Feminismus (sterben ja vor allem die Männer in den Gräben und in den Panzern, haha).

Als Anarchist*innen sind wir gegen jeden Krieg und für eine antimilitaristische und antifaschistische Antikriegsbewegung in jedem Land. In Deutschland. In Russland. In der Ukraine. Anders wird Krieg nicht gestoppt.

Wir haben im Anhang das Flugblatt auf Deutsch, Englisch und Russisch angefügt. Das wir nur ein russisches Flugblatt übersetzt haben, ist kein inhaltliches Statement. Wir haben die ukrainische Übersetzung nicht mehr geschafft. Wichtig war vor allem den Flyer auf Deutsch und Englisch zu verteilen, weil in der Markthalle 9 kein türkisch oder arabisch als zweite Sprache gesprochen wird, auch kein Romani oder polnisch, sondern zur Hälfte Deutsch, Schwäbisch (haha) und Englisch.

ANHANG:

FLUGBLATT AUF DEUTSCH, ENGLISCH, RUSSISCH

FRAGEBOGEN

Flugblatt auf deutsch:


MARKTHALLE 9  
Wir schliessen !

Die „Markthalle 9“ als Lebensmittel-Punkt in Kreuzberg hatte sich zum Ziel gesetzt, zu zeigen wie „Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ in der Stadt möglich sein kann: im respektvollem Umgang mit finanzkräftigen Menschen, regional- und saisonal-betont und verbunden mit lokaler Wertschöpfung, ohne moralinsaure Grenzen nach oben. Mit der Wiederaneignung der Halle als lebendigen Ort im Quartier haben wir ernst gemacht.

Als wir, mit Unterstützung der Grünen, die „Markthalle 9“ mit exklusiven Eventfood als Motor der Erneuerung und Gentrifizierung in Kreuzberg durchsetzten, hätten wir auch nicht geglaubt, dass die Armen im „Kiez“ diese Kröte schlucken würden. Selbst als Touristenbusse und gepanzerte SUVs die Straße eroberten, hat der Pöbel nicht reagiert. Diesen Krieg haben wir -vorerst- gewonnen. Nun ziehen wir weiter. Ein Sieg reicht uns nicht.

„Anders-Essen“ und „Anders-Einkaufen“ jetzt in Kiew. Wir werden mit der Markthalle 9 in die Ukraine umsiedeln. Wir gehen an die Front.  Denn Waffen und Biofood gehen zusammen. KRIEG IST FRIEDEN.

Eine ukrainische Fahne in der Markthalle 9 aufzuhängen reicht uns nicht mehr. Der Chai Latte wird jetzt in Kiew verteidigt. Bei unserer Umsiedlung in die Ukraine erhalten wir politische Rückendeckung aus der Partei „Die Grünen“.

                                                           
Expads, Startups, Hippster und Mitglieder der Grünen und finanzkräftige Besitzer einer Eigentumswohnung im Quartier sind herzlich eingeladen. Eröffnungsfeier am 1. Mai in Kiew, Taras Shevchenko Boulevard  9, 01032 Kiev. Die glücklichen Umstände ermöglichen auch  Kleinkaliberschießen für Männer (Jungs ab 16 Jahre im Beisein eines Erziehungsberechtigten) in   einer ehemaligen Kegelbahn, während gleichzeitig für die ganze Familie luxuriösen Einkäufe im Obergeschoss möglich sind.
                         

Das Kleingedruckte (für Zuhause mit der Lupe):
So wie die „Markthalle 9“ keine Gentrifizierung betreibt, so ist dieser Flyer kein Fake. So wie Putin, Bearbock, Biden, Seljenski alle kein Blut an den Händen kleben haben, so schaffen noch mehr ermordete Soldaten und noch mehr Waffen auf allen Seiten Frieden. So wie wir auch weiterhin eine geile Wohlfühlmarkthalle 9 anbieten werden, die arme Menschen strukturell ausschließt, sind wir auch für jeden Krieg zu haben, wenn er unseren Interessen dient. Das ist doch einleuchtend. April, April!
Satire ist wenn man trotzdem lacht: Wir fordern alle Grünwähler*innen auf, in die Ukraine umzusiedeln um Platz zu schaffen in einem gentrifizierten Kreuzberg. Platz für Deserteure aus Russland, der Ukraine und aller Welt. Wir fordern auch alle AFD-Wähler auf, in die russische Föderation umzusiedeln. Um Platz zu schaffen für alle, die sie hassen:  Zum Beispiel Menschen auf der Flucht vor Hunger und Elend aus Asien und Afrika. Wahlweise können die Kriegsbefürworter der Grünen und der AFD aber auch gerne an der russischen-ukrainischen Frontaufeinander schießen, in diesem Fall stimmen wir Waffenlieferungen zu. Gegen jeden Krieg. In jedem Land. „Nie wieder Krieg“ heißt „Nie wieder Krieg“. Waffen global zerstören!        

Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb
Offener Austausch und Diskussion jeden 3. Montag im Monat, 19.00 im NewYorck/Bethanien Südflügel

Flugblatt auf english


MARKTHALLE 9  
We are closing !

Markthalle 9 is a vital grocery market in Kreuzberg that startet with the goal to show how “eating differently” and “shopping differently” can be possible in ­the city: by dealing respectfully with people with more than enough money, with an emphasis on selling regional and seasonal produce and without any self-righteous prejudices to people of higher status. We were serious with the reappropriation of the hall as a lively space in the neighborhood.

We would not have believed that the poor in the “Kiez” would bite the bullet when we, supportet by the Greens, pushed the „Markthalle 9“ with its exclusive Eventfood-happenings through to be the flagship of renewal and gentrification in Kreuzberg. Even as tourist buses and armored SUVs conquered the street, the mob did not react. We have won this war – for the moment. But now we are moving on. One victory is not enough.

“Eating differently” and “shopping differently” now in Kiev.
Markthalle 9 will relocate to Ukraine. We are going to the front. Weapons and organic food go hand in hand. WAR IS PEACE.

Hoisting an Ukrainian flag in Markthalle 9 is no longer enough. Now we will defend our Chai Latte in Kiev. During our relocation to Ukraine we receive political backing from the “The Green Party”.

                                                           
Expads, start ups, hippsters and members of the Green Party as well as financially strong owners of a condominium in the neighborhood are happily invited to join us. Opening ceremony on May 1 in Kiev, Taras Shevchenko Boulevard 9, 01032 Kiev. Due to lucky circumstances small caliber shooting will be possible for men (boys over 16 years old in presence of a parent) in a former bowling alley. At the same time the whole family could  go for a luxurious shopping trip on the upper floor.
                         

The fine print (read at home with a magnifying glass):
Just as Markthalle 9 is not gentrifying, this flyer is not fake. Just as Putin, Bearbock, Biden, Seljenski do not have no blood on their hands, more murdered soldiers and ever more weapons for any side will create peace. Just as we will continue to be an awesome feel-good Markthalle 9 that structurally excludes poor people, we are also up for any war if it serves our interests. That makes sense, doesn’t it? Happy April Fool’s Day!
Satire is when you laugh anyway: We ask all Green Party voters to move to Ukraine to make room in a gentrified Kreuzberg. Room for deserters from Russia, Ukraine and the rest of the world. We also call on all AFD voters to resettle in the Russian Federation. To make room for all those who hate them: E.g. people fleeing hunger and misery in Asia and Africa. Alternatively, the war supporters of the Greens and the AFD are welcome to happily shoot at each other on the Russian-Ukrainian front, in which case we would agree to arms deliveries.
Against every war. In every country. “No MoreWar” means “No More War”. Destroy all arms everwhere!
Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin: AG Friss & Stirb

Open exchange and discussion every third Monday/month, 7pm, NewYorck/Bethanien Südflügel.

Flugblatt auf russisch


Markthalle 9  
Мы закрываемся!

Markthalle 9 как точка питания в Кройцберге поставила перед собой цель показать, как в городе можно “питаться по-другому” и “делать покупки по-другому” : в взаимнопонимании с имущими людми, в гармонии с региональными и сезонными товарами, и походящее к местной добавленной стоймости без ограничений в заявленной но поверхностной этике. Мы серьезно отнеслись к перепрофилированию зала как оживленного места в районе.

Когда при поддержке “зеленых” мы проталкивали “Markthalle 9” с исключительно органическими продуктами питания как двигатель обновления и джентрификации в Кройцберге, мы не верили, что бедняки этом районе проглотят эту горькую пилюлю. Даже когда на улице появились туристические автобусы и бронированные SUV, толпа не отреагировала. Мы выиграли эту войну – на данный момент. Теперь мы идем дальше. Победы для нас недостаточно.

“Ешьте по-другому” и “делайте покупки по-другому” теперь в Киеве. Мы переедем в Украину вместе с Markthalle 9. Мы отправляемся на фронт.  Потому что оружие и биопродукты идут вместе. ВОЙНА – ЭТО МИР.

Нам уже недостаточно вывесить украинский флаг в Markthall 9. Чай Латте теперь защищают в Киеве. Когда мы переедем в Украину, мы получим политическую поддержку от партии “Зеленые”.

                                                           
EПриглашаются экспады, стартапы, хипстеры, члены “Зеленых” и крупные владельцы квартир по соседству. Церемония открытия 1 мая в Киеве, бульвар Тараса Шевченко 9, 01032 Киев. Удачное стечение обстоятельств также позволяет вести малокалиберную стрельбу для мужчин (юноши от 16 лет в присутствии опекуна) в бывшем боулинг-клубе, а наверху можно совершать роскошные покупки для всей семьи.
                         

Мелкий шрифт (на дому с лупой):
Как Markthalle 9 не джентрифицируется, так и эта листовка не фальшивка. Так же, как у Путина, Бирбока, Байдена, Зеленского нет крови на руках, так и больше убитых солдат и больше оружия со всех сторон создают мир. Точно так же, как мы будем продолжать предлагать возбужденный “Маркет-Холл 9”, который структурно исключает неумущих людей, мы также готовы к любой войне, если она служит нашим интересам. В этом есть смысл, не так ли ? Дурак, дурак первого апреля !
Сатира – это когда вы все равно смеетесь: мы призываем всех избирателей “зеленых” переехать на Украину, чтобы освободить место в джентрифицированном Кройцберге. Место для дезертиров из России, Украины и всего мира. Мы также призываем всех избирателей AFD переехать в Российскую Федерацию. Чтобы освободить место для всех тех, кого они ненавидят:  Например, беженцам от голода и несчастий из Азии и Африки. В качестве альтернативы сторонники войны из “Зеленых” и AFD могут стрелять друг в друга на российско-украинском фронте, в этом случае мы согласны на поставки оружия. Против любой войны. В каждой стране. “Никогда больше войны” означает “никогда больше войны”. Уничтожаем оружие во всем мире !         

Временный анархистский антивоенный совет Берлинa (группа ’’Жри и умри’’)

Ein ebenfalls verteilter Fragebogen:

                                   
1. Wann und wo haben mehr Waffenlieferungen zur schnellen Beendigung des Krieges geführt?
a) Jemen      b) Syrien      c) Afghanistan

2. Wieviele Menschenleben haben die Waffenlieferungen in die Ukraine konkret gerettet?
Schätzen Sie:

3. Wieviele Waffen müssen noch geliefert werden, damit der Krieg schnell beendet werden kann?
Schätzen Sie:

4. Welche Waffen und wieviel mehr davon müssen noch geliefert werden, damit sie Frieden bringen?
a) 10 Leopardpanzer          b) 500 Panzer + 100 Kampfjets        c) 1 einzige Atombombe

5. Welche Panzermunition ist gesünder für Mensch und Umwelt?
a) abgereichertes Uran     oder     b) Wolfram  

6.Welche Effekte des Waffeneinsatzes für den Frieden sind akzeptabel?
a) Langsames qualvolles Sterben durch Verbluten
b) erhöhte Krebsraten in Regionen von Waffeneinsätzen viele Jahre nach einem Krieg
c) erhöhte Krebsraten bei Soldat*innen
d) PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom) von zum Kriegsdienst verpflichteten Menschen
e) verseuchtes Wasser und Böden
f) zerstörte Infrastruktur

7. Wieviele Menschen müssen noch sterben, damit der Krieg beendet werden kann?
a) 0             b) 100              c) 100.000            d) anders:          e)“bis zum letzten Ukrainer”

8. Wieviele Menschen sind es wert zu sterben (z. B. durch einen Bauchschuss mithilfe eines deutschen Qualitatsprodukts), damit die Ukraine den Krieg gewinnt?
Nennen Sie eine absolute Gesamtzahl:
Davon Anteilig im Alter von (bitte in Prozenten angeben:)
 0-12:
13-18:
19-30:
31-50
51-67
68-100

9. Wen würden Sie persönlich am ehesten opfern im Kriegsseinsatz für unsere Werte?
Kreuzen Sie bitte an, wen sie bereit sind, im Krieg zu opfern:
   den Vater           den Lebensgefährten        den Bruder         den Cousin         den Onkel        den Sohn

10. Wer hat das größte Interesse, dass Krieg geführt wird?
a) Arme Menschen (das “einfache” Volk)        b) Rüstungsindustrie       c) Politiker*innen

11. Wer rettet mehr Menschenleben?
a) ein toter Soldat (zum Kriegsdienst verpflichteter)
b) Kriegstdienstverweigerer

12. Wenn mein Kind sich mit einem anderen Kind schlägt und es bereits wiederholt angegriffen wurde (geschlagen, gequält, gemobbt)…
a) gebe ich ihm ein Messer, damit es sich gegen den*die Angreifer wehren kann und schnell Frieden einkehrt
b) besorge ich Baseballschläger für alle Freund*innen, damit sie gemeinschaftlich den*die Agressoren außer Gefecht  setzen können
c) sage ich meinem Kind, wenn das nicht aufhört, komme ich selber und zeige dem anderen Kind mal, wo es langgeht
d) gehe ich dazwischen und versuche zu vermitteln

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Karla Pappel hat drei Anträge bei der Kiezkasse eingereicht. Und zwar aus gutem Grund. Wir sind seit mindestens fünf Jahre im Kiez aktiv. Unsere Klickzahlen auf der Webseite haben den sechsstelligen Bereich überschritten (!).
Wir haben eine Mieterberatung eingerichtet und manchmal fast monatlich eine Aktion gegen Mieterhöhung und Verdrängung gemacht. Wir haben uns von niemanden korrumpieren und einkaufen lassen – diese Versuche hat es gegeben! Wir sind immer ansprechbar und unterstützen alle Menschen, die sich gemeinsam gegen Mieterhöhung wehren. Genau genommen sind wir leider die einzige Gruppe im Kiez die sich an der Frage der Mieten einsetzt  (sieht man mal von der Sozialbündnis-Unterschriftenliste für Milieuschutz ab) und vor allem querstellt. Wir waren eine Weile ausgebrannt und haben ein Jahr pausiert. Und wir wissen nicht wie lange wir weitermachen werden. Doch wir haben starken Zuspruch und sind weit über die Stadt hinaus bekannt. Durch uns ist die Gruppe zu Agromex mit entstanden. „Stadt & Land“ fürchtet uns seit wir mit 40 Leuten Mietminderungen verlangten und so weiter uns so fort.

Wir haben unsere Aktionen, die Flyer, die Musik, einfach alles aus unserem schmalen Geldbeutel finaziert. Oder über Spenden. Rückmeldungen bestätigten uns, dass unsere Arbeit wichtig für das Rückrad derer ist, die unter massiven Verdrängungsdruck stehen. Darum haben wir bei einer zweifelhaften Kiezkasse Gelder beantragt. (mehr …)

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Hallo Liebe Leute, wir melden uns nochmal zur der Karl-Kunger-Str. 26 in Treptow.
Beide Gewerbetreibenden des Hauses werden gerade gekündigt und müssen bis zum 30.Juni die Räume aufgeben. Beide Gewerbetreibenden leben und arbeiten schon lange im Kiez. Bei dem einen Laden handelt es sich um einen Secondhandladen. Und bei dem anderen Laden um einen Haushaltsladen/Näherei. Sie sind dem neuen Besitzer nicht genehm. Ihr könnt die Leute privat unterstützen indem  Ihr vorbei geht und schaut ob Ihr noch was braucht. Die Preise sind stark reduziert – alles muss raus, weil sie natürlich keinen anderen Laden finden.

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Mit 50 bis 70 Leuten trotzten wir am 11.5. dem wechselhaften Wetter an der Beermannstr 22. Dort sollen mehrere Wohnhäuser der Autobahn 100 weichen. Der geplante Abriss durch die SPD-Betonfraktion und deren korrupte Seilschaften in die Bauwelt und Wirtschaft sind ein Skandal. (mit Fotos)

Um die BewohnerInnen zu treffen, die nachts zum Teil nicht mehr schlafen können, haben wir zusammen mit „Robin Wood“ und der „Initiative A100 stoppen“ mehrere Theaterstücke vor den bedrohten Häusern gezeigt. Denn diese Menschen wissen nicht wohin sie ziehen sollen und bekommen auch nur minderwertige Ausweichangebote zugewiesen und sowieso keine Abfindungen angeboten. Der Senat versucht Druck auf die letzten BewohnerInnen zu machen – denn er möchte vollendete Tatsachen schaffen. (mehr …)

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Liebe Menschen,

wie Ihr unschwer mitbekommen habt, kommt von Karla Pappel ja seit gut einem Jahr nichts. Nicht das es nicht viel zu tun gäbe. Der Kiez entwickelt sich für Arme zu einer reinen Katastrophe. Die „Bionadebourgeoisie“ nimmt den Kiez in Besitz. Manche machen einen auf Baumscheibenfest – als gäbe es nicht Dringenderes. Die Kiezgalerie paktiert wie immer mit einer SPD-gefälligen Politik. Und vor der LPG steht (oder sitzt auf ihrem Stuhl, den sie sich mitbringt) eine Romafrau, die durch die Chefs des Bioladens immer wieder vom Ausgang verscheucht wurde. Weil sich die EinkäuferInnen, die mal eben für 100 Euro einkaufen per Karte natürlich, belästigt fühlen. Die Gutmenschen schrieben bis an die zwanzig Mails die Woche, das sie keinen Bock haben, der EU-Armut in die Augen zu schauen. Mit der CSU auf Du und Du sozusagen.

Die Baugruppengentrifizierer bauen jetzt seit geraumer Zeit in der Krüllsstr und im Plänterwald. Die Häuser der Gentrifizierer in der Kiefholzstr. gehen in die letzte Bauphase. Der Inselmarkt ist plattgemacht und neu bezogen. Der Neubau an der Elsenstr. wird für 3000,- € der qm bezogen. Pioniere dieser Entwicklung im Kiez hier waren u.a. die Baugruppen KarLoh und Zwillingshaus. Das Affenhaus hat eröffnet. Große Scheiben zeigen was man hat, was andere nicht haben. Und , und, Und…Menschen mit geringem Einkommen, die wir kennen, haben hier keine Chance mehr eine bezahlbare Wohnung zu finden und müssen den Kiez und ihre Freunde verlassen.

Die ekelhaften Parteien von CDU bis MLPD – die Spinner von der NPD, die Zyniker von Die Partei, die Besserverdienenden von den Grünen, und der SPD-Filz für A100 und teurere Mieten und die Linkspartei mit ihren 8 Jahren Scheiß-Mietpolitik in der Regierung, und die FDP, wer war FDP? – jagten unseren Stimmen nach- und die „Gewählten“ sorgen jetzt dafür das sich die nächsten vier Jahre nichts ändert.
Alberne „Milieuschutzverordnungen“ sollen jetzt in der BVV (BürgerVerarschungsVertretung) zum xten-Mal diskutiert werden. Und wenn das Milieu dann endlich weg ist, wird es auch eine Verordnung zum Schutz der BesserverdienerInnen geben. Der Kiez verödet, verprenzelt auf dümmsten Niveau …Und so weiter und sofort …

Aber wir sind nach vier Jahren im Moment nicht dazu in der Lage weiterhin so viel Kraft aufzubringen wie in den letzten Jahren.
Aber wir überlegen, ob wir mal wieder aktiver werden wollen und können…

Herzlichst Eure Karla Pappel ( Aufgeben gilt nicht)

P.S.: Die mit uns verbundenen Leute an der Fanny Zobel–M.Hoffmannstr. kämpfen weiter gegen den Investor Agromex, der wie zu erwarten in finanzieller Schräglage geraten ist.

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Mit einem wahrhaft christlichen Ziel lehnte der CDU-Fraktionschef Christian Schild bei der hitzigen BVV-Debatte (31.01.2013) den Antrag zur Erhaltungssatzung (Milieuschutz) für Alt-Treptow ab. Denn er wünscht sich „Münchner Verhältnisse für Alt-Treptow“, schließlich sei München eine prosperierende Metropole.

Münchner Verhältnisse – bitte schön Herr Schild – so siehts da aus (einige Auszüge):

  •  Hungern ist die halbe Miete
    Zu teuer sagt das Amt und streicht den Mietzuschuss um 100 Euro. Für den Mann ist das ein existenzielles Problem – denn wer vermietet im teuren München schon an einen Langzeitarbeitslosen? Inzwischen leidet auch seine Gesundheit. (mehr …)

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Wir bleiben alle! Mittendrin statt außen vor!

Am Sams­tag, den 22. Sep­tem­ber ist die große Wir blei­ben Alle!—De­mons­tra­ti­on,
gegen So­zi­al­ab­bau, Ver­drän­gung und den Aus­ver­kauf der  Stadt. (mehr …)

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„Verdrängung hat viele Gesichter“ stand auf dem Dach der ersten Baugruppe Zwillingshaus im Kiez. Das war zu den Anfängen der Stadtteilinitiative hingemalt worden. Den Pionieren der Verdrängung folgten erwartungsgemäß andere Eigentumshäuser: (mehr …)

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Die MieterInnen vom Spreeufer laden zu einer Veranstaltung mit dem Bezirksstadtrat Rainer Hölmer (Leiter der Abteilung für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt / SPD). Es wird um die Bebauung des Spreeufers gehen. Ein Vertreter von „Mediaspree versenken!“ sowie VertreterInnen der „MieterInneninitiative Hoffmannstr/Fanny-Zobel Str.“ werden auf dem Podium vertreten sein.
Alle interessierten MieterInnen Alt-Treptows sind herzlich eingeladen. Für Fragen, Kritik und Diskussionen wird ausreichend Raum und Zeit geboten.

Donnerstag, den 02. August um 18.30 Uhr im Loesje (Karl-Kunger-Str. 55)

Die AnwohnerInnen sind an der Klärung der grundsätzlichen Verfahrensweise in Sachen Spreeuferbebaung interessiert. Denn (mehr …)

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Nachdem das Gelände des einstigen Dorfplatzes für mehr als ein Jahr ungenutzt brachliegen musste, (mehr …)

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